8. Juli 2024

Eine Doppelpremiere

Nieder Kammerchor singt Händels Messias in Nied und Unterliederbach

„Weil es ein sehr bedeutendes Werk ist“ und „weil sehr vieles Ohrwurmcharakter hat“ hat der evangelische Kantor Lukas Ruckelshausen aus Frankfurt-Nied Georg Friedrich Händels „Messiah“ für ein Großprojekt ausgewählt: Am 21. Januar 2023 fand die erste Chorprobe statt, am Samstag, 13. Juli, hat die Einstudierung um 18 Uhr Premiere in der katholischen Kirche, St. Markus in der Mainzer Landstraße 787 in Nied. Tags darauf, am Sonntag, 14. Juli, führt der Kammerchor Nied den „Messiah“ um 17 Uhr in der evangelischen Stephanuskirche in der Liederbacher Straße 36b in Unterliederbach auf.

„Knapp 60 Musikbegeisterte – mehr als die dreifache Größe der Stammbesetzung des Chores“, habe er gewinnen können, erzählt Ruckelshausen. Anfangs hätten die Proben sporadisch stattgefunden, seit Monaten aber schon regelmäßig. Chorsängerinnen und -sänger aus dem gesamten Stadtgebiet und Rhein-Main fanden für die Aufführung der Händelkomposition zusammen. Unterstützt werden sie von einem extra zusammengestellten Orchester und namhaften Solististinnen und Solisten: Song-Yi Lee (Sopran), Monika Schmid (Alt), Sebastian Hübner (Tenor) und Matthias Horn (Bass).
Schon zu Beginn sei bei dem Personalaufgebot klar gewesen, „dass in der Christuskirche Nied der Platz für Chor, Orchester und vor allem das Publikum nicht ausreicht“, so Lukas Ruckelshausen. „Dafür konnten mit der Stephanuskirche in Unterliederbach und der katholischen Kirche St. Markus in Nied zwei Orte gewonnen werden, in denen der Chor in nachbarschaftlicher und ökumenischer Verbundenheit auftreten kann.“
Georg Friedrich Händel komponierte den „Messiah“ 1741 innerhalb von 24 Tagen an seiner Wirkungsstätte in London und nahm sich nicht weniger vor, als eine in Musik gesetzte Biografie von Jesus Christus. Dabei spannt er einen großen Bogen: von der Vorfreude des Advents, über die idyllischen Gesänge der Hirten und die jubelnden Töne der Engel an Weihnachten, die dramatischen und erschütternden Ereignisse der Passionsgeschichte bis hin zur Auferstehung Jesu und der Verbreitung der guten Botschaft unter den Menschen.
In Chören, Solo-Arien und Instrumentalstücken hat Georg Friedrich Händel Musik geschrieben, die voller Klangfarben und Kontraste ist. Immer wieder zeigt der 1685 in Halle an der Saale geboren und 1759 in London verstorbene Komponist sein Talent, bei allem Anspruch an das Werk Musik zu schreiben, „die jedem – ob Klassikfan oder nicht – direkt ins Ohr geht“, konstatiert der Kantor.
Das alles habe dazu beigetragen, dass das Oratorium über die Jahrhunderte immer wieder neu Menschen begeistert hat. Das „Halleluja“, das die Konzert mit Pauken und Trompeten beschließen wird, gehört mit seinem Prunk zu den bekanntesten Klängen der Musikgeschichte.
Eintrittskarten kosten 20 Euro und ermäßigt 15 Euro. Sie sind erhältlich in den Gemeindebüros von Unterliederbach und Nied, bei Hellers Blumenladen (Griesheim), in der Postfiliale am Neumarkt (Nied) sowie bei Chormitgliedern. red


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