Vier Wohnungsbau-Projekte sind neue Träger des Zukunftspreises der Landesinitiative „Großer Frankfurter Bogen“. Dazu zählt auch das genossenschaftliche Wohnprojekt „Bolo112“ in Höchst.
„Wir würdigen damit beispielhafte Ideen für bezahlbares Wohnen, das Zusammenleben im privaten und öffentlichen Raum sowie die kreative Nutzung des knappen Platzes“, sagte Wohnungsbauminister Tarek Al-Wazir am Mittwoch.
Der mit 20.000 Euro dotierte Hauptpreis geht an das Projekt „Making Rhein-Main: Region der Quartiere – Frankfurt Rhein-Main“, das die Stadt Rüsselsheim gemeinsam mit dem Büro „bb22 architekten + stadtplaner“ aus Frankfurt eingereicht hat. Dabei wurden per Online-Befragung und vertiefenden Gesprächen im Rhein-Main-Gebiet Anregungen gesammelt, wie sich das dynamische Wachstum der Region für eine soziale und ökologische Stadtentwicklung – auch im öffentlichen Raum – nutzen lässt. Aus den Ergebnissen werden eine Strategie und Maßnahmen abgeleitet.
„Wir würdigen beispielhafte Ideen für bezahlbares Wohnen, das Zusammenleben im privaten und öffentlichen Raum sowie die kreative Nutzung des knappen Platzes“, erklärt Tarek Al-Wazir, Hessischer Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen.
10.000 Euro erhält die Wohnungsgesellschaft GWH Hessen mit ihrem Vorhaben „Housing First Plus“, das zwölf Ein-Zimmer-Wohnungen in Frankfurt für Obdachlose plus sozialarbeiterische und psychosoziale Betreuung umfasst – für die Jury ein vorbildliches Projekt für Menschen, die auf dem angespannten Markt des Rhein-Main-Gebiets nahezu chancenlos seien.
Mit jeweils 5.000 Euro werden eine in serieller Holzmodulbauweise errichtete, mit begrünten Dachflächen und einer Photovoltaik ausgestattete Wohnanlage in Kriftel sowie das genossenschaftliche Wohnprojekt „Bolo112“ in Frankfurt-Höchst prämiert.
Das Wohnprojekt „Bolo112“ der Gruppe „sonara“ soll ein Treffpunkt im Viertel sein und Raum für 20 individuelle Lebensentwürfe bieten. Die Gruppe sonara besteht seit 2017 und hat aktuell 13 Mitglieder, die unter anderem an der Universität, im medizinischen Bereich oder in der politischen Bildung arbeiten. Aus verschiedenen Kontexten ist der Wille entstanden, faire und belastbare interne Entscheidungsstrukturen zu entwickeln – für den Bau wie für das Zusammenleben in einem Hausprojekt. Vor diesem Hintergrund soll nun in der Bolongarostraße 112 in Frankfurt-Höchst mit dem Architekten Klaus Korbjuhn ein Wohnhaus errichtet werden. Die Stadt Frankfurt hat das Grundstück im Konzeptverfahren ausgeschrieben und „sonara“ im April 2020 mit der planerischen Ausarbeitung des Konzeptentwurfs beauftragt.
In jährlich drei Wettbewerbsrunden können insgesamt 150.000 Euro an Vorhaben in den derzeit 40 Partnerkommunen des „Großen Frankfurter Bogens“ vergeben werden. Auch Hochschulprojekte und Vorhaben von Vereinen, Institutionen oder ehrenamtlichen Gruppen sind teilnahmeberechtigt. Bewerbungsfristen sind der 1. Februar, der 1. Juni und der 1. Oktober jedes Jahres.
Die Landesinitiative „Großer Frankfurter Bogen“ unterstützt Städte und Gemeinden bei der Schaffung von Wohnraum im Rhein-Main-Gebiet. Dabei will sie die Siedlungsentwicklung an der Schieneninfrastruktur orientieren. Teilnahmeberechtigt sind daher Kommunen, von denen aus der Frankfurter Hauptbahnhof binnen 30 Minuten mit S- oder Regionalbahnen erreichbar ist. Die Partnerkommunen erhalten besonders gute Konditionen in bestimmten Wohnungs- und Städtebauprogrammen und profitieren zudem von Austausch und Vernetzung innerhalb der Initiative. Ein wichtiges Forum ist dabei die GFB-Zukunftswerkstatt. red