Drei Wochen nach der Hauptwahl waren die Frankfurterinnen und Frankfurter in der Stichwahl aufgerufen, ein neues Stadtoberhaupt zu wählen. Zur Abstimmung standen Uwe Becker und Mike Josef. In einem Kopf-an-Kopf-Rennen setzte der in der Hauptwahl Zweitplatzierte Mike Josef sich gegen seinen Mitbewerber für das Amt des Oberbürgermeisters durch.
Der zukünftige Frankfurter Oberbürgermeister Mike Josef erreichte 92.371 Wählerinnen und Wähler und erzielte damit einen Stimmenanteil von 51,7 Prozent. Er schnitt deutlich besser ab als bei der Hauptwahl und verbesserte sich um 43.338 Stimmen. Sein Vorsprung vor seinem christdemokratischen Herausforderer Uwe Becker betrug nur 6.064 Stimmen.
Die Mobilisierungsanalyse ergab, dass die Stimmen der vorherigen Grünen-Wählerschaft etwa 41,2 Prozent von Josefs Ergebnis ausmachten. Dagegen brachten ihm Wählerinnen und Wähler, die ihn auch im ersten Wahlgang gewählt hatten, mit etwa 46,6 Prozent nicht einmal die Hälfte der Stimmen ein. Die repräsentative Auswertung, die sogenannte R-Statistik zeigt wiederum, dass Mike Josefs in allen Altersgruppen deutlich zweistellig zulegte. Er konnte in der Altersgruppe der 25- bis 34-Jährigen sein Ergebnis von 26,8 Prozent bei der Hauptwahl auf jetzt 72,7 Prozent (+45,9 Prozentpunkte) fast verdreifachen.
Die Wählerschaft Uwe Beckers bestand dagegen zu 79,9 Prozent aus Wählerinnen und Wählern, die ihn auch im Hauptwahlgang gewählt hatten. Beckers vorherige Wählerschaft ging fast geschlossen erneut für ihn zur Wahl. Seine Stimmen gewann er wie schon bei der Hauptwahl vor allem bei der älteren Generation und erreichte mit zunehmendem Alter der Wählerinnen und Wähler höhere Stimmenanteile.
Die Wahlbeteiligung lag bei 35,4 Prozent. Von den 510.336 Wahlberechtigten machten demnach 180.442 Frankfurter Bürgerinnen und Bürger von ihrem Wahlrecht Gebrauch. „Es war erfahrungsgemäß damit zu rechnen, dass die Wahlbeteiligung bei der Stichwahl etwas geringer ausfallen wird als bei der Hauptwahl“, berichtet die für Wahlen und Statistik zuständige Dezernentin Eileen O’Sullivan und fährt fort: „Der Anteil der Briefwählerinnen und -wähler erhöhte sich nochmals um 6,1 Prozentpunkte und machte damit knapp die Hälfte aller Wählerinnen und Wähler aus. Der Trend zur Briefwahl wurde damit noch einmal mehr bestätigt.“
„An dieser Stelle bedanke ich mich auch im Namen des gesamten Magistrats bei den zahlreichen Wahlhelferinnen und Wahlhelfern sowie beim Bürgeramt, Statistik und Wahlen, die auch bei dieser Wahl wieder dafür sorgten, dass sie stattfinden und so glatt über die Bühne laufen konnte“, erklärt Eileen O’Sullivan zum Ablauf der vorgezogenen OB-Wahl. red