Selbstbestimmtes Wohnen für alle Menschen ermöglichen – dieses Ziel verfolgen Frankfurts Sozialdezernentin Elke Voitl, die Konversions-Grundstücksentwicklungsgesellschaft (KEG), die Praunheimer Werkstätten, der Frankfurter Verband und die Multiple Sklerose Gesellschaft gemeinsam. Besonders Menschen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen, ältere Menschen und Personen mit geringem Einkommen stoßen bei der Suche nach Wohnraum auf zahlreiche Barrieren. Das Gemeinschaftsprojekt zum inklusiven Wohnen hat hierfür Lösungen parat.
Am 2. November, starteten Sozialdezernentin Elke Voitl und die KEG gemeinsam mit den Praunheimer Werkstätten und der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft das Projekt mit einem symbolischen Spatenstich. „Eine inklusive Stadt für alle kann es nur geben, wenn wir den Menschen in all ihren Lebensbereichen Schritt für Schritt Hürden für gelingende Teilhabe aus dem Weg räumen. Selbstbestimmtes Wohnen sollte für alle Menschen eine Selbstverständlichkeit sein“, sagt die Sozialdezernentin. Über das jüngste gemeinschaftliche Wohnprojekt mit der KEG Konversions-Grundstücksgesellschaft, deren Aufsichtsrat sie angehört, freut sich die Dezernentin daher besonders.
Auf dem rund 3.200 Quadratmeter großen Areal im Innenbereich zwischen Kasinostrasse 1a und Bolongarostrasse 122 – unweit des Bolongaropalastes – errichtet die KEG vier Wohngebäude mit insgesamt 47 Wohnungen sowie einer Tiefgarage mit 17 Stellflächen. Entstehen werden barrierefreie Wohnungen für ältere Menschen und für Menschen mit Behinderung oder chronischer Erkrankung, öffentlich geförderte Wohnungen, Wohnungen für Geflüchtete sowie frei zu vermietende Wohnungen. „Ganz im Sinne des Inklusionsgedankens leben hier Menschen mit sehr unterschiedlichen Lebenssituationen selbständig und zugleich gemeinsam zusammen“, beschreibt der Geschäftsführer der KEG, Klaus-Peter Kemper, die Ausrichtung des Projektes.
Verantwortlich für die Planung der Gebäude ist die BSMF Beratungsgesellschaft für Stadterneuerung. Die bedarfsgerechte Ausgestaltung der Wohnungen entwickelten die Planenden gemeinsam mit den Praunheimer Werkstätten, dem Frankfurter Verband für Alten- und Behindertenhilfe und der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG). Die drei Verbände beabsichtigen, einen Teil der Wohnungen direkt dem jeweiligen Interessentenkreis zu vermitteln.
Alle Gebäude sind auf den gemeinsamen Innenhof ausgerichtet. Er ist begrünt und mit Sitzflächen, Spielplatz, Sandkasten und Boule-Platz ein zentraler Ort der Begegnung und Kommunikation für alle Bewohner des Areals. Ein Ort für eine vitale Nachbarschaft wird somit entstehen. Die Geschäftsführer der Praunheimer Werkstätten, Thomas Schmitter und Andreas Schadt, sind äußerst zufrieden mit dem Ergebnis der Zusammenarbeit: „Die vielfältigen Wohnoptionen ermöglichen den Menschen ein selbstbestimmteres Leben zu führen, so eigenständig wie möglich.“ Benno Rehn, Geschäftsführer der DMSG-Hessen, stellt fest: „Durch eine optimale Technikunterstützung schaffen wir eine Perspektive für eigenständiges Wohnen von jungen Menschen mit Einschränkungen durch MS.“
Die Neubauten entstehen auf dem ehemaligen Werkstattgelände der Firma Opel Bucher und sind in energiesparender Passivhaus-Bauweise mit einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung geplant. Somit werden auch Aspekte der Nachhaltigkeit berücksichtigt. Nach Zeitplan des Projektes können bereits 2024 die ersten Bewohnenden einziehen. „Mehr barriefreier und bedarfsgerechter Wohnraum ist genau das, was die Menschen in Frankfurt brauchen“, sagt Elke Voitl. red