Anwohner im Umfeld des Industrieparks Höchst haben in den vergangenen Wochen die aktualisierte Informationsbroschüre über die Sicherheitsmaßnahmen des Standortes erhalten. Die Broschüre gibt Hinweise zum richtigen Verhalten bei einem Chemieunfall, enthält Informationen über die im Industriepark genutzten Stoffe und nennt wichtige Telefonnummern und Online-Adressen.
Die Broschüre wurde in einer Auflage von 75.000 Exemplaren an die Haushalte in den Frankfurter Stadtteilen Höchst, Unterliederbach, Sindlingen, Zeilsheim, Kelsterbach, Nied und Schwanheim-West sowie der Stadt Kelsterbach verteilt. Eine Online-Version ist unter www.ihr-nachbar.de/informationsbroschüre veröffentlicht und wird laufend aktualisiert. Für den Industriepark Griesheim ist durch den Wegfall der chemischen Produktion keine Broschüre mehr notwendig.
„Glücklicherweise stellt sich ein Sirenenalarm in der Regel als reine Vorsichtsmaßnahme heraus – aber das muss nicht immer so sein“, sagt Dr. Joachim Kreysing, Geschäftsführer des Industriepark-Betreibers Infraserv Höchst. „Darum sollte jeder bei einem Sirenenalarm immer die grundsätzlichen Verhaltensregeln befolgen: Ein geschlossenes Gebäude aufsuchen, Fenster und Türen schließen, Klima- und Lüftungsanlagen ausschalten und einen der genannten Radiosender einschalten. Anschließend ist dann Zeit, sich über das Bürgertelefon oder Ihr-Nachbar.de nähere Informationen einzuholen.“
Ein Sirenenalarm ist selten, ein ernsthafter Chemieunfall noch seltener. Für den Fall der Fälle ist die Notfallorganisation des Industrieparks Höchst bestens aufgestellt. Die Infraserv-Werkfeuerwehr ist mit modernster Technik ausgestattet und rund um die Uhr einsatzbereit, ebenso wie die Notfallmanager, dessen erste Aufgabe es ist, die Situation hinsichtlich einer möglichen Gefährdung von Bevölkerung und Umwelt einzuschätzen und beispielsweise die Warnung der Bevölkerung durch einen Sirenenalarm zu veranlassen. Auch die Umweltschutz-Experten des Industrieparks Höchst stehen rund um die Uhr parat, um bei Bedarf Messungen durchzuführen. Im Alarmfall kommt umgehend der Stab „Gefahrenabwehr“ zusammen, der aus verschiedenen Experten besteht und sich unter anderem um die Information der Bevölkerung kümmert.
Wie in den Vorjahren enthält die Broschüre Informationen zu den im Industriepark genutzten Gefahrstoffen. Eine Änderung gibt es in Bezug auf den Sirenenprobealarm: Künftig werden die Sirenen rund um den Industriepark nur noch jeweils im Rahmen des nationalen Warntags am zweiten Donnerstag im September von 11 bis 11.30 Uhr getestet. Es entfallen somit die Probealarme, die Anfang Juni und Anfang November stattfanden. Außerdem wurde der Twitter-Kanal, über den im Alarmfall informiert wird, umbenannt. Er ist künftig unter dem Namen „LagezentrumIPH“ unter www.twitter.com/LagezentrumIPH zu finden.
Die Broschüre enthält die Verhaltenshinweise bei Sirenenalarm in ausführlicher Form, aber auch knapp zusammengefasst auf einer praktischen Einsteckkarte. Sie enthält außerdem ein Faltblatt mit Verhaltenshinweisen in deutscher, englischer, französischer, türkischer, italienischer, arabischer und serbokroatischer Sprache.
Die regelmäßige Überprüfung und Aktualisierung der Broschüre ist gesetzlich vorgeschrieben. Daran beteiligt sind alle Unternehmen des Industrieparks, in deren Betriebsbereichen mit Gefahrstoffen gearbeitet wird, die Branddirektion der Stadt Frankfurt am Main, der Kreisausschuss des Kreises Groß-Gerau sowie das Regierungspräsidium Darmstadt.
Anwohner, die zu Beginn des neuen Jahres noch keine neue Broschüre in ihrem Briefkasten gefunden haben, können sich bei Infraserv Höchst unter der Telefonnummer 069-305-5413 melden. Hier können auch zusätzliche Broschüren angefordert werden. red