Die Sanierung des Bolongaropalasts in Höchst kostet erheblich mehr. Das geht aus einer Magistratsvorlage vom 6. Dezember hervor. Diesbezüglich hat die CDU-Fraktion gleich drei Vorlagen bei der Frankfurter Stadtverordnetenversammlung eingereicht.
Diese beinhalten einen Fragenkatalog, in dem die CDU-Fraktion unter anderem fragt, seit wann dem Bauherrendezernat bekannt ist, dass die Sanierung des Bolongaropalastes mit Mehrkosten in Höhe von rund 30 Prozent der ursprünglich angesetzten Kosten verbunden sein wird.
Außerdem fordern die Christdemokraten, dass zu den Baukosten endlich Transparenz hergestellt wird und der Magistrat künftig vierteljährlich zum Ende des Quartals über den Baufortschritt und die Kostenentwicklung berichtet. Zudem solle dargelegt werden, wie die Finanzierung der jährlichen Folgekosten sichergestellt werde.
Die CDU fordert auch, dass der Magistrat binnen sechs Monaten ein Konzept zur Nachnutzung für das „Kronberger Haus“ entwickelt und vorstellt, so dass ein Leerstand nach dem Umzug vermieden werden kann. Ebenso sollen die notwendigen Mittel für die Sanierung des Kronberger Hauses neu ermittelt und in den Haushalt eingestellt werden. Die CDU fordert auch, dass vor Freigabe der Mittel für den Umzug zunächst die Finanzierung der Sanierungsarbeiten am Bolongaropalast selbst wie auch die durch den Umzug bedingten gesteigerten jährlichen Folgekosten sichergestellt sind.
Über die Zukunft des Kronberger Hauses nach einem Umzug des Porzellanmuseums herrscht den Christdemokraten zufolge ebenso Unklarheit wie über den Umfang der notwendigen Sanierungen des traditionsreichen Gebäudes. Fragen nach der Zukunft wurden laut CDU bisher mit „Es gibt bislang keine Überlegungen zu einer Nachnutzung des Kronberger Hauses“ oder „Sobald das Porzellanmuseum in den Bolongaropalast umzieht, wird eine mögliche Folgenutzung geprüft“ beantwortet. Sich erst nach dem Umzug des Porzellanmuseums Gedanken um das „Kronberger Haus“ zu machen, werde einerseits der Bedeutung dieses historischen Gebäudes nicht gerecht und sei zudem auch wirtschaftlich betrachtet sinnlos. Man steuere damit bewusst einem langen Leerstand des Hauses entgegen.
Das „Kronberger Haus“ ist nach Ansicht der CDU dringend sanierungsbedürftig. Gemäß Bericht des Magistrats vom 6. August 2018 ergaben „sich zu erwartende Gesamtsanierungskosten in Höhe von 1,3 Millionen Euro brutto“. Ob dieser Betrag heute – mehr als drei Jahre später noch ausreicht sei mehr als fraglich. Insofern erscheine es dringend geboten, den Sanierungsbedarf und die damit verbundenen Kosten neu zu ermitteln und endlich die Mittel dafür bereitzustellen.
Aktuell wird laut den Christdemokraten mit einem Baustopp der Sanierungsarbeiten am Bolongaropalast gedroht, falls die Mehrkostenvorlage nicht verabschiedet wird, wobei die Finanzierung der Mehrkosten noch gar nicht sichergestellt ist. Während also nicht einmal die Finanzierung der aktuell laufenden Sanierungsarbeiten sichergestellt sie, beschließe man bereits weitere Kosten. red