Spannende Berufe kennenlernen und neue Talente an sich entdecken – diese Gelegenheit wollten sich zwölf Schülerinnen aus dem Umkreis des Industriepark Höchst nicht entgehen lassen. Beim „MINT Girls Camp“ konnten sie sich in verschiedenen Berufen ausprobieren und dabei ganz neue Eindrücke rund um die Welt der Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik sammeln.
Auch in Coronazeiten bieten der Bildungsdienstleister Provadis und die Sportjugend Hessen die beliebten Camps in den Sommer- und Herbstferien an. Sie sollen 14- bis 16-jährige Mädchen aus verschiedenen Regionen für „MINT“-Berufe begeistern. Dabei werden ihnen interessante Perspektiven und Chancen für ihre berufliche Zukunft aufgezeigt. Gefördert wird das Projekt aus Mitteln des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen und der Europäischen Union – Europäischer Sozialfonds sowie durch die Regionaldirektion Hessen der Bundesagentur für Arbeit.
Ob „MINT“-Berufe für sie das Richtige sein könnten, wusste Chiara Röder aus Rodgau bis vor Kurzem noch nicht. Doch um das breite Berufsspektrum besser kennenzulernen, hat sie sich beim „MINT Girls Camp“ in Frankfurt angemeldet. „Die unterschiedlichen Berufe praktisch auszuüben und sich mit anderen darüber auszutauschen, hat mir besonders viel Spaß gemacht“, sagt sie. Jetzt kann sie sich durchaus vorstellen, später in diesem Bereich zu arbeiten.
Auch Maria Pietsch aus Mainhausen wollte mehr über eine Karriere in Naturwissenschaften, Mathematik, Technik und Informatik erfahren. „In der Schule macht man viele theoretische Sachen und kann sich das Praktische gar nicht richtig vorstellen“, meint sie. Vor allem die Bereiche Elektronik und Technik waren für sie komplett neu und haben einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Nach den Camp-Erfahrungen kann sie sich jetzt sogar ein Praktikum als Mechatronikerin vorstellen
Gemeinsam mit den anderen Mädchen erlebte sie fünf Tage lang spannende Einblicke in die „MINT“-Berufe, verbunden mit Projektarbeiten im Labor und in der Werkstatt. Im Bereich Mechanik bearbeiteten die Mädchen eine kleine Metallplatte und beschrifteten sie mit ihrem Namen. Feilen, Löten und Bohren standen dafür auf dem Programm. Im Elektronikteil fertigten sie ein Verlängerungskabel an und im Chemielabor prüften sie mithilfe von praktischen Versuchen die Reinheit verschiedener Substanzen. Im Bereich Informatik, der in Kooperation mit der Software AG in Darmstadt durchgeführt wurde, machten sie erste Erfahrungen im Programmieren einer Webseite und erprobten eine „Internet of Things“ (IOT) Webanwendung.
Ein Vertreter der Bundesagentur für Arbeit informierte darüber hinaus über Ausbildungs-, Studien- sowie berufliche Entwicklungsmöglichkeiten und beantwortete individuelle Fragen der Teilnehmerinnen. Besonders viel Spaß hatten die Mädchen auch bei den Sport- und Freizeitaktivitäten mit der Sportjugend Hessen. Das durch die Teamerinnen der Sportjugend gestaltete pädagogische Rahmenprogramm bot den Mädchen zudem ausreichend Raum, das Erlebte gemeinsam zu reflektieren und sich über ihre Vorstellungen zur eigenen beruflichen Zukunft auszutauschen.
„In diesem Projekt zur Berufsorientierung können die Mädchen selbst mehr über ihre Interessen und Neigungen herausfinden. Dadurch fällt ihnen die Berufswahl leichter“, weiß Thilo Kolb, Ausbilder im Bereich Mechatronik und Instandhaltungstechnik bei Provadis. „Das Projekt vermittelt auch, wie wichtig eine gute Ausbildung als Fundament für die spätere berufliche Weiterbildung ist, egal ob in Richtung Meister, Techniker oder Studium.“
Wer jetzt Lust hat, beim nächsten Mal auch dabei zu sein, kann sich unter www.mint-girls-camps.de anmelden. Für die Camps in den Herbstferien 2021 gibt es an den Standorten Kassel, Fulda, Marburg, Hanau und Offenbach noch ein paar freie Plätze. red