Am Mittwoch vergangener Woche ist plötzlich und unerwartet Bernhard Mühlberger, aktives Gemeindemitglied der katholischen Kirchengemeinde St. Johannes Apostel in Unterliederbach verstorben.
Seine Hilfsbereitschaft, seine Zugewandtheit und sein enormes Wissen um Geschichte und Gegenwart von St. Johannes Apostel wird schon jetzt in der Gemeinde vermisst. „Dass es nicht mehr möglich ist, die unterschiedlichsten Anliegen rund um Kirche und Gemeindehaus auf dem kurzen Dienstweg zu erledigen, werden wir erst lernen müssen“, sagen Simone Hacker, Barbara Wieland und Stefan Hecktor vom Ortsausschuss St. Johannes Apostel.
Bernd Mühlberger stand mit Rat und Tat zu fast jeder Tageszeit zuverlässig zur Verfügung. Die Raucherpausen mit den kreativen Ideen vor dem Alten Pfarrhaus wird es mit ihm nicht mehr geben – und auch nicht die monatliche Skatrunde, die er selbst ins Leben gerufen hatte.
Bernd Mühlberger wurde am 13. Juni 1946 im „Asyl“, dem Entbindungsheim der Farbwerke Hoechst, geboren und wuchs in Unterliederbach auf. Zur Pfarrei St. Johannes Apostel gehörte er von Kindheit an. Als sein Sohn Alexander Mitglied der Pfadfinder (DPSG) wurde, engagierten sich Bernd Mühlberger und seine Frau Renate beim Stamm der Cherusker. Über die Kinder kam Bernd Mühlberger dann auch zum Ehrenamt in St. Johannes. Maßgeblich organisierte er in den 1980er Jahren die legendären Fußballtuniere der Gemeinde im heutigen Emil-Siering-Park.
Von 1991 bis Ende 2017 war er Mitglied des Pfarrgemeinderates St. Johannes Apostel, davon viele Jahre als Vorstandsmitglied und stellvertretender Vorsitzender. Im Verwaltungsrat von 1993 bis 2014 (davon Jahre des stellvertretenden Vorsitzes) lag sein besonderer Schwerpunkt auf den Immobilien. Er war immer da, wenn kurzfristig Reparaturen nötig waren. Die Interessen der Pfarrei vertrat Bernd Mühlberger jahrzehntelang im Gesamtverband der Katholischen Kirchengemeinden in Frankfurt und im Ausschuss „Stadtentwicklung“ des Frankfurter Stadtsynodalrats.
Bernd Mühlberger setzte sich in den 90er Jahren maßgeblich für die Innenrenovierung und Neugestaltung der Kirche ein. Die Finanzierung der neuen Klais-Orgel war für Bernd Mühlberger eine Herzensangelegenheit. Jahrelang trommelte er für Spenden für die Orgel. Daraus entstand der sogenannte sakrale Markt, bei dem unter anderem gebrauchte Kreuze und Madonnenbilder gegen eine Spende für die Orgel veräußert wurden. Auch die Idee, einen Johanneswein zum Patrozinium zu verkaufen war seine Idee. Er war aber auch immer zur Stelle, wenn beispielsweise die Alarmanlage wieder einmal anschlug und wieder freigeschaltet werden mußte.
Bernd Mühlberger fotografierte das Gemeindeleben aus allen Perspektiven. Er veröffentlichte unzählige Flyer, gestaltete Poster und Plakate, kümmerte sich um die Schaukastengestaltung. Auch bei den Festschriften zum 100jährigen Jubiläum war er im Redaktionsteam. Er war Redakteur der Homepage von St. Johannes Apostel. Über 20 Jahre gestaltete er jedem Täufling eine Broschüre über den Namenspatron. Natürlich war er auch Mitglied im legendären St. Johannes-Jubiläumsausschuss. Den Verein Caritas der Gemeinde begleitete er mit seinem Wissen zur Öffentlichkeitsarbeit.
Im Pfarreiwerdungsprozess zu Sankt Margareta war Bernd Mühlberger aktiv beteiligt. Er war Mitglied im neuen Ortsausschuss von St. Johannes Apostel, sowie im Öffentlichkeitsausschuss von Sankt Margareta und bearbeitete bis zum Schluss die Homepage. Für seine Verdienste verlieh ihm die Gemeinde das Johanneskreuz, 2010 wurde ihm die Urkunde „Dank und Anerkennung“ des Bistums zuteil und ebenfalls im Jahr 2010 nahm er gemeinsam mit seiner Frau Renate den Ehrenbrief des Landes Hessen entgegen. Im Januar 2020 wählte ihn der der Ortsausschusses von St. Johannes Apostel zum Ehrenmitglied. red