Die Frankfurter Impfkampagne geht in die zweite Phase. Am gestrigen Dienstag öffnete das Impfzentrum in der Festhalle seine Pforten für die ersten Impflinge – als eines von sechs regionalen Impfzentren in Hessen. Zuvor lagen die Impfungen ausschließlich in der Hand von mobilen Impfteams.
Zum Auftakt an der Messe standen insgesamt 500 Impfdosen zur Verfügung. Als erstes an der Reihe waren die beiden Frankfurterinnen Odores (90 Jahre) und Gisela (91 Jahre). Sie wurden von Oberbürgermeister Peter Feldmann und Gesundheitsdezernent Stefan Majer persönlich begrüßt.
Oberbürgermeister Peter Feldmann sagte: „Für mich war das ein sehr berührender Moment. Das Impfzentrum öffnet seine Pforten für die Menschen, die wir besonders vor dem Virus schützen müssen. Ich durfte die beiden ersten Impflinge persönlich begrüßen. Ihnen bedeutet die Impfung wirklich viel. Gerade die Älteren meiden aus Angst vor einer Ansteckung Kontakte. Ich freue mich, dass die Impfung diesen Menschen jetzt ein wichtiges Stück Lebensqualität zurückgibt. Zugleich hoffe ich inständig, dass die Schwierigkeiten bei der Terminvergabe bald der Vergangenheit angehören – und dann hoffentlich auch mehr Impfstoff zur Verfügung steht.“
Gesundheitsdezernent Stefan Majer ergänzte: „Dank der professionellen und verlässlichen Zusammenarbeit aller Beteiligten bei den Vorbereitungen, kann das Impfzentrum heute starten. Endlich können wir unser Impfangebot ausweiten. Für all diejenigen, die jetzt noch nicht geimpft werden können, gilt weiterhin: Abstand halten und Masken auf.“
Eine derartige Impfkampagne gab es laut dem Leiter des Frankfurter Gesundheitsamtes Professor René Gottschalk in Deutschland noch nie. Der Start des Impfzentrums Frankfurt sei der entscheidende Schritt in der Bekämpfung der COovid-19-Pandemie. Er sei froh, dass es mit der Eröffnung nun einen großen Schritt vorwärtsgeht. „Wir versuchen innerhalb kurzer Zeit ein ganzes Land zu impfen. Das ist für alle eine Herausforderung“, sagte René Gottschalk.
Vor allem Ältere bräuchten Hilfe bei der Anmeldung, sagten Peter Feldmann und Stefan Majer. Ihr Appell an die Frankfurter: „Schauen Sie nicht nur nach den eigenen Eltern und Großeltern. Manche haben leider keine Verwandten oder Bekannten, die bei der Anmeldung helfen können. Vielleicht gibt es in Ihrer Nachbarschaft oder im Haus der Eltern jemanden, der sich über Ihre Unterstützung bei den Formalitäten freut – oder den Kontakt zu den Hilfsangeboten der Stadt herstellt.“
Die Zahl der Impfungen in der Festhalle soll schnell steigen. Geplant seien 11.725 Impfungen bis Ende Januar. Das Ziel sei klar: Alle Menschen, die eine Impfung wollen, sollen in den nächsten Monaten in der vorgegebenen Reihenfolge der Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) geimpft werden.
Zum Start waren zwei der vorhandenen fünf Impfstraßen und 17 von 43 Impfkabinen in Betrieb. Ausgelegt ist das Frankfurter Impfzentrum für 4.000 Impfungen am Tag. Der Zeitaufwand pro Impfung beträgt etwa eine Stunde – davon 30 Minuten Ruhezeit, um allergische Reaktionen auszuschließen.
Die Impfungen würden unter Federführung des Gesundheitsamtes vom Deutschen Roten Kreuz in der Messehalle durchgeführt.
Dierk Dallwitz, Geschäftsführer DRK Bezirksverband Frankfurt am Main sagte: „Organisatorisch war das eine Herausforderung. Gemeinsam haben wir mit allen Beteiligten, der Stadt Frankfurt, dem Gesundheitsamt, der Messe und der Feuerwehr darauf hingearbeitet. Unsere Mitarbeitenden sind gut vorbereitet für diese große Aufgabe, die Menschen in Frankfurt und Umgebung gemäß den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) zu impfen.“
Der Zugang zur Festhalle über den Eingang „Eingang City“ ist einfach zu finden. Sobald man aus der U-Bahn steigt, kann man über die Rolltreppe direkt in den Anmeldebereich des Impfzentrums hochfahren. Und wer aus der Straßenbahn steigt, kann den Eingang direkt sehen. Der Weg ist zusätzlich ausgeschildert.
Zusätzlich gibt es einen Eingang nur für Impfberechtigte mit einer Mobilitätseinschränkung, die mit einem PKW anreisen müssen: Die Zufahrt erfolgt dann über das „Tor Ost“ in der Brüsseler Straße, oder über das „Tor Nord“ in der Theodor-Heuss-Allee. An beiden Toren wird die Impfberechtigung der immobilen Impfberechtigten überprüft, um einfahren zu können. Für diese Impfberechtigten wird neben der Festhalle der Parkraum P 1 bereitgehalten.
Zur Unterstützung der Patienten ist jeweils nur eine Begleitperson zulässig. Getränke werden im Impfzentrum nicht ausgegeben. Sie müssen bei Bedarf mitgebracht werden. Impfwillige ohne Termin erhalten keinen Zugang zum Impfzentrum.
Informationen zur Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln gibt es unter festhalle.messefrankfurt.com/frankfurt/de/anreise.html im Internet. red