Bewaffnet mit Müllsäcken, Handschuhen und Greifzangen schwärmten am 5. April etwa 80 kleine und große Helfer aus, um beim „Frühjahrsputz“ das Lindenviertel und seine Umgebung von herumliegendem Müll zu befreien.
Die Teilnehmer der Aktion, die die SPD-Stadtverordnete Petra Scharf initiiert hatte, gingen routiniert zu Werke. Es war schließlich nicht die erste Veranstaltung ihrer Art. Aus der „Erweiterten Schulischen Betreuung“ der Robert-Blum-Schule, der Karl-Blum-Kita und der Kita Sonnenwind nahmen jeweils etwa 20 Kinder teil, aber auch vom neuen Kinder- und Familienzentrum, der Sozialistischen Jugend „Die Falken“ und aus der Nachbarschaft griffen zahlreiche Helfer zur Zange. Kein Wunder, dass sich bereits nach einer guten Stunde die Säcke mit dem „Strandgut“ des Lindenviertels an der Sammelstelle häuften.
Entsorgt wurden sie von der FES, die auch die Greifzangen gestellt hatte. „Fast alles Plastikmüll“, resümierte ein junger Mann, der mit Freunden vom Verein Syrischer Kurden im Schlepptau des Gründers Abdulaziz Zähter an der Aktion teilgenommen hatte. Mit ihrer Hilfe bei der Müllsammelaktion und manch anderer Gelegenheit wollen sie etwas von dem zurückgeben, was ihnen als Geflüchteten von der Gesellschaft entgegengebracht worden ist.
Auch die zehnjährige Hatice wusste von großen Mengen an Kaffeebechern und Lebensmittel-Verpackungen zu berichten, die entlang des Bahndammes gesammelt wurden. Pessimistische Äußerungen von Passanten, es werde sowieso bald wieder alles vermüllt sein, kann die fleißigen Müllsammler nicht abschrecken. Schon die kleinen unter ihnen wissen, dass es vor allem ihr Beispiel sein wird, das in der Zukunft Früchte trägt. mi