In einer Pressekonferenz vom 7. Mai verkündete der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier, dass hessische Theater unter den erforderlichen Abstands- und Hygienevorschriften ab 9. Mai wieder öffnen dürfen. Doch keine der aktuellen Inszenierungen des Schauspiels Frankfurt kann diese Vorgaben erfüllen.
In allen gezeigten Inszenierungen des Schauspiels Frankfurt müssen nach momentanem Stand alle Akteure auf der Bühne mindestens in einem Abstand von 1,50 Meter und einer Maske agieren. Diese Vorgaben verschärfen sich bei Gesang und lautem Sprechen.
„Keine der Inszenierungen des derzeitigen Repertoires des Schauspiels Frankfurt erfüllt diesen Umstand. Weder der Chor in „Orestie“ noch die Begegnung von Jedermann und dem Tod in „jedermann stirbt“. All diese Vorgänge sind auf Nähe und Intimität aufgebaut“, so Intendant Anselm Weber. „Parallel dazu verändert sich die Situation im Zuschauerraum ähnlich drastisch. Unter den oben beschriebenen Vorgaben können im großen Haus nur etwa 150 Zuschauer und in den Kammerspielen nur etwa 30 Zuschauer zugelassen werden.“
Das Schauspiel Frankfurt hat sich sehr früh mit den dynamischen Entwicklungen der Pandemie beschäftigt. Deswegen werden ab dem 18. Mai die Proben zu Shakespeares „Wie es euch gefällt“ für die Spielzeit 20/21 beginnen.
„Hier werden wir Schritt für Schritt erfahren und erproben, wie sich die veränderten Rahmenbedingungen auf unsere Kunst auswirken. Theater bedeutet immer Veränderung und die Auseinandersetzung ist eine Herausforderung, die wir gerne annehmen. Dafür brauchen wir aber die Zeit, sinnvoll reagieren zu können“, sagt Anselm Weber. „Aus diesen Gründen wird das Schauspiel Frankfurt in dieser Spielzeit keine Aufführung auf der großen Bühne zeigen.“
Derzeit wird geprüft, ob kleine Formate in den Kammerspielen bis zum Ende der Spielzeit gezeigt werden können. Das vollständige Programm für die neue Spielzeit 2020/21 wird Ende Juni verkündet. red