Die Situation der Hallen- und Freibäder ist immer noch nicht eindeutig entschieden. Hier sind die Ergebnisse einer weiteren Runde des Ministerpräsidenten mit kommunalen Vertretern abzuwarten, die im weiteren Verlauf dieser Woche stattfinden soll.
Für Christian Ochsenbauer, Chef der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen (DGfdB), könnte das die letzte Chance sein, die Freibadsaison noch zu retten: „Die Schwimmbadbetreiber hoffen, dass es Planungssicherheit gibt. Die Zeit drängt.“ Das Problem vieler Freibäder ist die teils mehrwöchige, technisch begründete Vorlaufzeit.
Dies wird von Horst Schauer bestätigt, dem ersten Vorsitzenden des Höchster Schwimmvereins (HöSV). Der HöSV betreibt ein grosses vereinseigenes Freibad an der Nidda, mit einem weitläufigem Freigelände.
Horst Schauer detailliert die Arbeiten: „Das Vereinsgelände muss auf Vordermann gebracht werden, das Winterwasser muss abgepumpt, dass Becken gereinigt und gestrichen, sowie neues Wasser hineingepumpt werden. Sollte es Schäden am Becken geben, müssen diese sorgfältig ausgebessert werden.“ Diese Arbeiten würden unter normalen Umständen bereits vier bis sechs Wochen dauern. Aufgrund der Coronakrise mussten aber die Arbeitsteams verkleinert werden, um alle Regelungen aufgrund Corona einhalten zu können. Der HöSV hat daher die Arbeiten sehr viel früher begonnen, um trotzdem rechtzeitig in der zweiten Maihälfte zumindest technisch in der Lage zu sein, dass Freibad für seine Mitglieder zu öffnen.
Horst Schauer erklärt, dass „nicht einfach auf die Genehmigung gewartet und zum Tagesgeschäft übergegangen werden könne“. Stattdessen hat der HöSV ein ausgefeiltes Hygienekonzept entwickelt, dass sich an dem Fachbericht „Pandemieplan Bäder“ des DGfdB orientiert und unter anderem von den Bäderbetrieben der Stadt Frankfurt gelobt wurde. Der Verein hat grosse Anstrengungen unternommen, das Bad entsprechend diesen Regeln herzurichten: es wurden viele Hygienestellen, Spender für Desinfektionsmittel, auf dem Gelände aufgebaut. Während des Tages werden besonders frequentierte Stellen öfters gereinigt und desinfiziert. Weiter ist geplant, die Personenzahl, sowohl im Wasser als auch auf dem Gelände, zu beschränken, Personenansammlungen sind zu vermeiden. Auf der Liegewiese sind die Abstandsregelungen einzuhalten. Der Zugang zu den Duschen ist jeweils nur für eine Person möglich.
Horst Schauer ist dabei wichtig, „dass der Verein dabei auf das Einsehen seiner Mitglieder vertrauen kann und kein Aufsichts- und Kontrollpersonal abstellen muss, um die neuen Regeln einzuhalten.“ Dennoch würden etwaige Zuwiderhandlungen innerhalb des Vereins sanktioniert, wie er weiter ausführt.
Somit wäre der Höchster Schwimmverein bestens gerüstet, um die Saison im eigenen Vereinsbad wie geplant am 15.5. beginnen zu können. Technisch wird der Verein auch dazu in der Lage sein, bleibt zu hoffen, dass dies auch von offizieller Seite ermöglicht wird. red