Busse und Bahnen in Frankfurt fahren ab sofort nach einem verstärkten Sonntagsfahrplan. Daher werden die wichtigsten Linien ab Betriebsbeginn im 15-Minuten-Takt und damit in einem doppelt so dichteren Takt als sonst am Sonntagmorgen üblich verkehren.
Die U-Bahnen fahren ganztags mit der Werktagsbehängung, das heißt, in der Regel als Drei- oder Vier-Wagen-Zug. Einige Buslinien, die Gewerbegebiete erschließen und normalerweise sonntags nicht verkehren, fahren nun an den Werktagen. Der Nachtverkehr zwischen etwa 0.30 und 4.30 Uhr bleibt eingestellt. Einzelheiten werden unter http://www.rmv-frankfurt.de im Internet veröffentlicht. Auch die Fahrplanauskunft stellt seit Montag zumindest mit den Soll-Zeiten den neuen Fahrplan dar.
„Damit tragen die Stadt Frankfurt am Main, die städtische Nahverkehrsgesellschaft „traffiQ“, die VGF und die Busunternehmen der aktuellen Entwicklung Rechnung“, sagt Verkehrsdezernent Klaus Oesterling. Die Fahrgastzahlen sind seit Beginn der Corona-Krise stark rückläufig. Zählungen der Nahverkehrsgesellschaft traffiQ hatten ergeben, dass bereits in der letzten Woche die Fahrgastzahlen um mehr als 80 Prozent zurückgegangen waren.
Nach der von der Bundeskanzlerin am vergangenen Wochenende verkündeten Kontaktsperre sind die Fahrgastzahlen weiter zurückgegangen. Zahlreiche Betriebe haben inzwischen geschlossen oder arbeiten mit stark reduziertem Personal. Die Restaurants und fast alle öffentlichen Einrichtungen sind geschlossen. Auf der anderen Seite haben die Verkehrsbetriebe mit verstärkten Krankenständen und Personalausausfällen beispielsweise wegen Kinderbetreuungen zu kämpfen. Bereits in den letzten Tagen war es vermehrt zu Ausfällen von Fahrten gekommen.
„Vor diesem Hintergrund ist es nicht mehr möglich, zu garantieren, dass der Ferienfahrplan weiter gefahren werden kann“, sagte dazu VGF-Geschäftsführer Michael Rüffer. „Wir haben uns deshalb schweren Herzens entschlossen, zu einem verstärkten Sonntagsfahrplan überzugehen“, sagt Verkehrsdezernent Oesterling. „Wir bewegen uns auf dem schmalen Grat auch in diesen schwierigen Zeiten ein verlässliches Grundangebot bieten zu können und gleichzeitig den Personalbedarf sicherzustellen. Ich hoffe, dass die Situation sich in den nächsten Wochen nicht so verschärft, dass wir zu weiteren Einschränkungen gezwungen sind.“ Die VGF hält auch eine Einsatzreserve bereit, um bei punktuellen Überlastungen kurzfristig das Angebot verbessern zu können.
Der Ausfall weiterer Fahrten in den kommenden Tagen könne allerdings nicht ausgeschlossen werden und aufgrund der Kurzfristigkeit sei damit zu rechnen, dass auch die Auskunftssysteme nicht immer den aktuellen Stand wiedergeben können. Der Verkehrsdezernent dankte den Fahrgästen für das bisher gezeigte Verständnis für die Einschränkungen und dem Personal der Verkehrsbetriebe für das Engagement unter dem auch besonders für das Fahrpersonal erschwerten Bedingungen.
Die Stadt Frankfurt am Main, „traffiQ“ und die beauftragten Busunternehmen ziehen damit eine weitere Konsequenz aus der Corona-Pandemie. Es gilt weiterhin die Fahrkartenpflicht. Fahrgäste erwerben Fahrkarten bitte vor Fahrtantritt als Zeitkarten, über die RMV-App oder spätestens beim Umstieg an einer Station mit Fahrkartenautomat.
Um die Fahrgäste und das Personal bestmöglich vor Übertragung des Corona-Virus zu schützen, bittet „traffiQ“ alle Fahrgäste, die notwendigen Vorsichtsmaßnahmen einzuhalten: Es ist aktuell besonders wichtig, Hygieneregeln wie Abstand halten, ausreichend langes und gründliches Händewaschen oder Niesen in die Armbeuge zu beherzigen. red