Vorhofflimmern ist eine der häufigsten Herzrhythmusstörungen. Oft merken die Betroffenen zunächst nicht, dass ihr Herz nicht mehr regelmäßig im Takt schlägt. Doch bleibt das Vorhofflimmern unbehandelt, kann dies lebensgefährliche Folgen für Herz und Gehirn haben. Eine Behandlung ist daher notwendig. Das Team der Kardiologie am Höchster Klinikum erweitert in diesem Bereich nun sein Angebot um eine innovative Technologie.
Die sogenannte Pulsed Field Ablation (PFA) ist eine neue, nicht-thermische Ablationsmethode. Sie nutzt ultrakurze Hochspannungsimpulse, um das Herzmuskelgewebe gezielt zu verändern und dadurch Vorhofflimmern zu behandeln. Für den Patienten bedeutet dieses neue Verfahren nach Angaben des Klinikums eine geringere Komplikationsrate und somit höhere Sicherheit als bei anderen Behandlungsmethoden.
Der Begriff Ablation bezeichnet allgemein das Entfernen oder Zerstören von Gewebe. Herkömmliche thermische Ablationsverfahren nutzen Wärme oder Kälte um krankhafte elektrische Erregungsherde im Herzmuskelgewebe zu veröden. Im Gegensatz dazu basiert die PFA auf einem Verfahren, das selektiv die Zellmembranen von Herzmuskelzellen zerstört, ohne umliegendes Gewebe wie Nerven, Blutgefäße oder die Speiseröhre zu beeinträchtigen. Die gezielte Wirkung der sogenannten Elektroporation trägt zur höheren Sicherheit und geringeren Komplikationsrate dieses Eingriffs bei.
Ob die PFA für einen Patienten die geeignete Therapie ist, hängt von verschiedenen individuellen Faktoren ab, zum Beispiel, um welche Art von Herzrhythmusstörungen es sich handelt. Daher ist eine sorgfältige ärztliche Beratung notwendig. Die Spezialisten der Elektrophysiologie am Klinikum Höchst besprechen in einem persönlichen Gespräch mit den Patienten, ob dieses Verfahren für ihren spezifischen Fall infrage kommt oder ob eine andere Behandlungsmethode besser geeignet ist.
„Mit der Einführung der Pulsed Field Ablation in unserer Klinik können wir unseren Patienten eine weitere moderne Option in der Behandlung von Vorhofflimmern anbieten“, ist Sektionsleiter Dr. Stefano Bordignon überzeugt. Sein Kollege Dr. Boris Rudic betont: „Wir freuen uns, diese fortschrittliche Technologie in unsere Ablationsstrategien zu integrieren und damit die Behandlungssicherheit sowie die Effizienz des Eingriffs weiter zu verbessern.“ red