18. Juni 2024

Zehn Jahre „Kirche im Grünen“

Katholische Pfarrei St. Margareta feiert das erste Margaretenfest

Zum Rasten und Singen bietet sich die „Kirche im Grünen“ großen und kleinen Besucherinnen und Besuchern an. Foto: Mingram

Ein neues Fest, das zu einer festen Tradition werden soll, ließ am vergangenen Samstag viele Christen, Naturfreunde und einfach nur Neugierige auf dem weitläufigen Gelände der ehemaligen Stadtgärtnerei an der Palleske-Straße zusammenkommen. Die Katholische Pfarrei St. Margareta hatte zum Margaretenfest zur Weidenkapelle eingeladen.

Wie man mit eigenen Händen aus lebendem Material eine Kirche baut, weiß Stefan Hecktor zu beschreiben. Der Gärtnermeister aus Unterliederbach hat nämlich vor zehn Jahren genau das getan. Mit Hilfe einiger Mitstreiter aus der Kirchengemeinde St Johannes-Apostel wurden Zweige in Form eines Kirchendachs zusammengebunden, unter dem sowohl ein improvisierter Altar als auch mehrere Sitzgelegenheiten Platz finden. In der Natur ist man seinem Schöpfer besonders nah, so empfanden damals viele Gläubige, und das tun sie auch heute noch, nachdem das grüne „Gewölbe“ wunderbar eingewachsen ist.
Zum Einweihungsfest im Jahr 2014, erinnert sich Pfarrgemeideratsmitglied Stefan Hecktor, galt es Regen und Matsch zu trotzen. Die alte Orangerie, unter deren Dach die Besucherinnen und Besucher Schutz fanden, fiel später einem Unwetter zum Opfer. Mittlerweile wurde sie neu aufgebaut, der Boden gepflastert und das ganze Ensemble feier- und sogar open-air-kino-tauglich gemacht.
Die Einweihung der Orangerie war ein weiterer Grund für das erste Margaretenfest, für dessen Verlauf sich die Aktiven aus den fünf Gemeinden des Frankfurter Westens, die zu St. Margareta gehören, mehrere kulinarische und kulturelle Höhepunkte hatten einfallen lassen. So versiegte der Besucherstrom nie ganz, während Stefan Hecktor Interessierten gerne und nicht ohne Stolz demonstrierte, was sich in den vergangenen zehn Jahren alles auf seinem, teilweise herrlich verwilderten, Grundstück getan hat. Hochbeete sind entstanden, werden von Paten betreut. Ein alter Bauwagen wurde renoviert und steht für diverse Veranstaltungen bereit. Auch die Komposttoilette ist ein echtes Highlight, denn es kommen oft Familien aus den Gemeinden hierher, um sich auszutausche und zu entspannen.
Stefan Hecktor hat mit dem Projekt Gemeindearbeit in der Natur ein Stück der Lagerfeuerromantik erhalten, die er aus Zeiten der Zeltlager-Bewegung in sich trägt. Deshalb gibt es natürlich auch eine Feuerstelle, die rege für Lagerfeuerabende genutzt wird. Offene Türen habe er vor vielen Jahren mit dieser Idee bei Margurit Aßmann eingerannt, erzählt Stefan Hecktor aus der gemeinsamen Zeit mit der in Unterliederbach allseits bekannten Pfarrgemeinderatsvorsitzenden. Margurit Aßmann wurde beim Margaretenfest noch oft erwähnt, zumal es in der Grünen Kirche einen eigens gepflanzten Baum mit einer Bank davor zu ihren Ehren gibt. Nachdenklich stimmt auch das „Lampedusa-Kreuz“, das 2015 von Francesco Tuccio geschaffen wurde. Es besteht aus Planken eines gekenterten Flüchtlingsbootes vor Lamperdusa. Damit beweist die Gemeinde St. Margareta viel Weitblick, auch über das schützende Grün ihrer ganz besonderen Kirche hinaus. mi


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