Das Klinikum Frankfurt Höchst ist auf die interdisziplinäre, altersgerechte Versorgung verletzter älterer Patienten spezialisiert und wurde kürzlich als „AltersTraumaZentrum“ nach den Kriterien der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) erfolgreich rezertifiziert.
Geleitet wird das Zentrum von den beiden Chefärztinnen der Klinik für Altersmedizin, Dr. Kerstin Amadori und Claudia Ankerst, sowie dem Chefarzt der Klinik für Orthopädie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie , Prof. Dr. Wolfgang Daecke. Das neue Zertifikat wurde für drei weitere Jahre erteilt. Ziel der spezialisierten Versorgung in einem „AltersTraumaZentrum“ ist es, eine größtmögliche Mobilität und Selbsthilfefähigkeit älterer verletzter Patienten zu erreichen.
Im AltersTraumaZentrum arbeiten Altersmediziner und Unfallchirurgen Hand in Hand mit speziell geschultem Pflegepersonal, Physio- und Ergotherapeuten, physikalischen Therapeuten, Logopädinnen sowie den Teams des Sozialdienstes, der Ernährungsberatung und der Seelsorge. Der Grund für diese interdisziplinäre Zusammenarbeit: Menschen ab 70 Jahren leiden oft unter mehreren Krankheiten und Gebrechen. Knochen und Gelenke werden instabiler, Hör- und Sehfähigkeit lassen nach, die Muskelmasse schwindet und damit auch die Kraft. In der Folge steigt das Sturz- und Verletzungsrisiko. Zu den typischen Verletzungen gehören Brüche an Schulter, Hüfte, Becken und Wirbelsäule. Auch künstliche Gelenke können beschädigt werden. Nicht selten beendet ein Sturz außerdem das selbstbestimmte Leben – der Patient wird pflegebedürftig.
„Unser Therapiekonzept im ‚AltersTraumaZentrum‘ ist auf die besonderen Bedürfnisse, Begleiterkrankungen, individuellen Risiken, den Rehabilitationsbedarf sowie die häuslichen und sozialen Lebensbedingungen unserer alterstraumatologischen Patienten abgestimmt“, betonen Kerstin Amadori und Claudia Ankerst. „Jede Abwägung zwischen konservativen und operativen Therapieoptionen beim älteren Patienten ist individuell und bezieht die bisherige körperliche und soziale Situation mit ein“, ergänzt Wolfgang Daecke.
Um eine bestmögliche Wiederherstellung sowie zügige soziale Reintegration in den Alltag zu erreichen, wird im Höchster „AltersTraumaZentrum“ viel Wert auf eine frühzeitige, strukturierte und ganzheitliche Behandlung gelegt. Die Patienten werden gleich bei ihrer stationären Aufnahme ins Klinikum anhand der Art ihrer Fraktur, ihres Alters und dem so genannten ISAR-Score („Identification of Seniors at risk“) als alterstraumatologische Patienten identifiziert und der spezialisierten Behandlung zugeführt.
Aufgrund der guten Erfahrungen mit dem „AltersTraumaZentrum“ wird die interdisziplinäre Behandlung älterer Patienten auch bei geplanten Eingriffen wie Implantation von Kunstgelenken mit Erfolg im Rahmen des Zentrums für Alterstraumatologie und Orthopädie (ZATO) angeboten. Somit profitieren auch ältere Patienten mit Arthrose und Nebenerkrankungen von der guten Zusammenarbeit der Klinik für Altersmedizin und der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Wiederherstellungschirurgie. red