Die RTW GmbH hat am 28. Juni den zweiten Planfeststellungsbeschluss vom 22. Juni für die Regionaltangente West erhalten. Das Regierungspräsidium Darmstadt erteilte den Beschluss für den knapp 16 Kilometer langen Streckenabschnitt Nord zwischen Bad Homburg und der Dunant-Siedlung.
Er ist der zweitlängste Planfeststellungsabschnitt des insgesamt rund 52 Kilometer langen Gesamtprojekts. Mit dem Beschluss sind die Weichen für den Baubeginn in 2024 gestellt. Bereits vorab fanden und finden planmäßig bauvorbereitende Maßnahmen sowie dem Bau vorlaufende, ökologische Ausgleichsmaßnahmen statt.
Stefan Majer, Dezernent für Mobilität und Gesundheit sowie Vorsitzender des Aufsichtsrats der RTW, freut sich über das Baurecht im zweiten Planfeststellungsabschnitt kurz vor dem Ende seiner Amtszeit: „Ich sehe, dass wir auf einem sehr gutem Weg sind in diesem enorm wichtigen regionalen Schienenverkehrsprojekt. Mein Dank geht an alle Beteiligten, dem RTW-Geschäftsführer und seinem Team, ebenso an das Regierungspräsidium Darmstadt für die sehr gute Abwicklung im Planfeststellungsverfahren.“
Horst Amann, Geschäftsführer der RTW, sagt: „Damit bleiben wir im Plan und unsere Gesamtinbetriebnahme im Jahre 2028 ist weiterhin erreichbar. Wir werden noch in diesem Jahr neben den vorbereitenden Maßnahmen und vorlaufenden ökologischen Maßnahmen mit dem eigentlichen Bau starten. Mein Dank geht ans Team für diese Leistung.“
Auch in den anderen vier Planungsabschnitten kommen die Planungen und Bauarbeiten weiter gut voran. Für die Stabbogenbrücke im Abschnitt Süd 1 wurden seit 2023 die einzelnen Stahlteile angeliefert und direkt vor Ort zusammengeschweißt. Der Einschub der markanten Brücke auf ihre endgültige Position ist für das zweite Quartal 2024 geplant. Am Kreuzungsbauwerk in Neu-Isenburg erfolgte im Mai ein wichtiger Einschub der Hilfsbrücken. Aktuell finden dort Arbeiten am Trogbauwerk für die spätere Untertunnelung der Bestandstrasse statt.
Der Schwerpunkt der Planung im Abschnitt Nord 2 ist derzeit die Einbindung der Regionaltangente West in den Bahnhof Nordwestzentrum und die Optimierung der Erschließung der künftigen städtischen Entwicklungsgebiete.
Im Abschnitt Mitte kann weiterhin der Planfeststellungsbeschluss im Frühjahr 2024 erreicht werden. Die zweite Offenlage ist abgeschlossen, jetzt geht es in die Anhörung und Erörterung der Einwendungen und Stellungnahmen. Soweit möglich, finden bereits vorlaufende Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen statt. Nahe dem Bahnhof Höchst werden aktuell Baugrunduntersuchungen durchgeführt. Ziel ist auch hier ein zeitnaher Baustart nach Erhalt des Planfeststellungsbeschlusses.
Im Abschnitt Süd 2, der durch Neu-Isenburg bis hin zur geplanten Endhaltestelle im Birkengewann verläuft, soll der Antrag auf Planfeststellung 2024 erfolgen. Dies hängt noch am Abschluss der kommunalen Planung des Straßenraums durch die Stadt Neu-Isenburg. Amann zeigt sich insgesamt zufrieden und zuversichtlich: „Es gibt noch einige dicke Bretter zu bohren, ich bin aber sehr zuversichtlich, dass wir weiterhin im Plan bleiben.“
Die rund 52 Kilometer lange Regionaltangente West verbindet die Gemeinden im Westen und Südwesten Frankfurts und schafft neue Direktverbindungen zum Flughafen Frankfurt. Sie entlastet damit den Frankfurter Hauptbahnhof und den City-Tunnel und erspart Tausenden von Reisenden das Umsteigen. Nach der Fertigstellung werden zwei Linien auf der RTW-Strecke verkehren, die sich im Kerngebiet überlagern. Dabei werden insgesamt 28 Haltestellen angefahren, zwölf davon sind bereits bestehende S-Bahnhöfe. red