Über zwei neue Geräte speziell für das medizinische Vibrationstraining freut sich das Medizinische Zentrum für Erwachsene mit Behinderungen des varisano Klinikums Frankfurt Höchst (MZEB) mit Sitz in Hattersheim. Für diese „good vibrations“ fürs Team und vor allem die Patienten sorgte der Förderkreis des Klinikums, der anlässlich seines zehnten Geburtstages 2022 um Spenden für das MZEB warb.
Über 7.000 Euro kamen auf verschiedenen Aktionen des Vereins zusammen. Darunter ein Benefizkonzert des Hessischen Landespolizeiorchesters im Höchster Brüningpark, bei dem auch das Höchster Polizeirevier und der Präventionsrat ihre Arbeit vorstellten. Mitglieder und Freunde des Förderkreises beteiligten sich zudem mit extra Spenden für diesen guten Zweck. Kürzlich machten sich der Vereinsvorstand sowie Spender ein Bild von den Möglichkeiten dieser neuen medizinischen Trainingsgeräte im MZEB.
Bei den Galileo-Therapiegeräten handelt es sich um innovative medizinische Trainingsgeräte, dessen positive Auswirkungen in wissenschaftlichen Untersuchungen und Studien nachgewiesen wurde. „Wir setzen die neuen Vibrationstrainingsgeräte im MZEB zur Stärkung der Rumpfstabilität und der Bewegungskoordination unserer Patientinnen und Patienten bei unterschiedlichen Krankheitsbildern ein. Vor allem bei Cerebralparesen oder bei syndromalen Erkrankungen mit Muskelhypo- und -hypertonie wie etwa Trisomie 21“, erklärt Dr. med. Mechthild Pies, Chefärztin des MZEB des varisano Klinikums Frankfurt Höchst.
Zentrales Element in der Wirkung dieser Therapieform ist die Stärkung der Muskulatur über hochfrequente, individuell regulierbare Schwingungen, die über eine Vibrationsplatte auf den Körper wirken. Sie wird mittlerweile auch zur Reduktion von Spastiken eingesetzt. Die Geräte sollen den Patienten auf Leihbasis auch für eine mehrwöchige Fortführung des Trainings Zuhause zu Gute kommen, mit Plan und entsprechender Einweisung der Familie oder Betreuer.
Uwe Serke, Vorstandsvorsitzender des Förderkreises, dankte allen Mitgliedern und Freunden des Vereins für die erfolgreiche gemeinsame Arbeit für dieses ganz besondere Spendenprojekt, aber auch für den tollen Zusammenhalt in den vergangenen Jahren seit Gründung des Förderkreises. Er betont: „Unser zehntes Jubiläumsjahr war zugleich das Startjahr des MZEB in seinen neuen Räumen in Hattersheim. Klar, dass wir diese so wichtige Arbeit des Teams hier mit einer Starthilfe unterstützen und so die Therapie Erwachsener mit Behinderungen fördern.“
Das Angebot von MZEBs ist relativ neu in Deutschland. Sie schließen eine schon seit Langem beklagte Lücke in der ambulanten medizinischen Versorgung von erwachsenen Menschen mit Behinderung. Betroffene Kinder und Jugendliche werden bis zum 18. Lebensjahr meist in Sozialpädiatrischen Zentren betreut. Dann höre eine umfassende Betreuung häufig auf, weil geeignete Strukturen hierfür fehlten. Das Angebot des MZEBs steht erwachsenen Patienten mit einem Schwerbehindertengrad von GdB 70 aufwärts und wenn die Behinderung bereits seit der Kindheit besteht, nach Rücksprache mit ihrem Hausarzt offen. red