Nach zwei Jahren, in denen die Vergabe des Kinopreises des Kinematheksverbundes nur digital stattfinden konnte, fand die 23. Verleihung der Preise endlich wieder physisch und in festlichem Rahmen in der Deutschen Kinemathek am Potsdamer Platz in Berlin statt. Auch das Filmforum Höchst bekam neben zwei weiteren Frankfurter Kinos einen Kinopreis verliehen.
Da es für die Kinos schwierig war, den Spielbetrieb aufrechtzuerhalten, wurde das von Kulturstaatsministerin Claudia Roth (BKM) ausgelobte Preisgeld verdoppelt auf insgesamt 60.000 Euro. Diese Preissumme wird von der fünfköpfigen Jury auf 26 Kinos verteilt, die für ihren Umgang mit der schwierigen, teilweise existenzbedrohenden Situation Anerkennung verdienen.
Die Jury war nach Sichtung der Einreichungen tief beeindruckt von den vielfältigen Maßnahmen, die die Kinos umgesetzt haben: Es wurde renoviert, Technik erneuert und Publikumsbereiche wurden neu gestaltet. Des Weiteren haben viele Kinobetreiberinnen und -betreiber mit kreativen Ideen versucht, einerseits das Stammpublikum weiter ans Haus zu binden und andererseits mit ausgebauten digitalen Angeboten, aber auch mit Open-Air-Vorführungen neue Zielgruppen zu erschließen. Nach Wiederaufnahme des regulären Spielbetriebs der Kinos – bei manchen war das erst im Herbst 2021 möglich – konnten teilweise vielfach verschobene Programme nachgeholt werden.
Folgende vier Kinos erhielten die mit jeweils jeweils 4.000 Euro dotierten Hauptpreise: Clubkino im Lingnerschloss in Dresden, das Universitätskino Pupille in Frankfurt, Cinémathèque Leipzig und Kommunales Kino Pforzheim.
Weitere 22 Kinos wurden für ihre Arbeit mit einem Preis in Höhe von jeweils jeweils 2.000 Euro honoriert. Darunter war auch das Filmforum Höchst sowie das Kino des „Deutschen Filminstituts & Filmmuseum“ (DFF) in Frankfurt.
Die Jury gratulierte den Preisträgern, wünscht allen Kinos und ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weiterhin viel Energie und Einfallsreichtum für die Programmgestaltung und hofft, dass das Publikum aus allen Altersstufen den Weg in die Säle zurückfindet.
Den Ehrenpreis des Kinematheksverbundes erhielt in diesem Jahr Prof. Dr. Martin Loiperdinger unter anderem für seine wegweisende Forschung zum dokumentarischen Film und zur Frühgeschichte des Kinos. Die Laudatio hielt Prof. Dr. Michael Wedel von der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf.
Die fünfköpfige Fachjury wird für jeweils drei Jahre benannt. Seit 2019 gehören Philipp Aubel (Bundesverband Jugend und Film), Madeleine Bernstorff (Kinematheksverbund), Michael Höfner (AG Verleih), Doris Kuhn (Bundesverband kommunale Filmarbeit) und Sven von Reden (Verband der deutschen Filmkritik) der Jury an. red