Bundeskanzler Olaf Scholz hat am Dienstag, 9. August, den Industriepark Höchst in Frankfurt besucht und sich bei der Standortbetreibergesellschaft Infraserv Höchst über die Entwicklung der Wasserstoff-Technologie informiert.
Infraserv-Geschäftsführer Dr. Joachim Kreysing präsentierte dem Kanzler bei der Tour über das 4,6 Quadratkilometer große Industrieareal unter anderem die erste Wasserstoff-Tankstelle für Passagierzüge in Hessen, die Infraserv Höchst derzeit errichtet und an der ab Ende des Jahres die weltweit größte Brennstoffzellenzug-Flotte der Welt betankt wird. Der Rhein-Main-Verkehrsverbund wird ab Ende dieses Jahres 27 wasserstoffbetriebene Regionalzüge einsetzen, die im Industriepark Höchst betankt werden. Ein weiterer Themenschwerpunkt waren die Aktivitäten der Firma Ineratec, die im Industriepark Höchst den Bau einer Power-to-Liquid-Anlage plant.
„Wir werden die Wasserstoff-Technologie mit Tempo vorantreiben und auch für verschiedene Formen der Mobilität einsetzen, im Sinne der Nachhaltigkeit, aber auch um bei der Energieversorgung unabhängiger zu werden“, sagte der Bundeskanzler. „Hier im Industriepark Höchst kann man sehen, dass wir nicht von der Technologie von morgen reden. Hier ist die Wasserstoff-Nutzung schon heute Realität.“
Infraserv-Geschäftsführer Joachim Kreysing informierte den Bundeskanzler über den Wasserstoff-Hub im Industriepark Höchst, wo jährlich rund 50 Millionen Kubikmeter Wasserstoff pro Jahr anfallen. „Die Chemieindustrie ist seit jeher ein Innovationstreiber und wird auch maßgeblich daran beteiligt sein, wenn es gilt, nachhaltige Lösungen für die Energieversorgung der Zukunft zu entwickeln“, sagte der Infraserv-Geschäftsführer, der in diesem Zusammenhang die Bedeutung der Anbindung des Rhein-Main-Gebiets an das geplante transnationale Wasserstoffpipeline-Netz hervorhob. „Auch die drängenden Fragen zur Energieversorgung und den Mobilitätskonzepten der Zukunft werden nur mit der Chemieindustrie beantwortet werden können.“
Dr. Tim Böltken, Geschäftsführer der Ineratec GmbH, stellte das Power-to-Liquid-Projekt vor, das im Industriepark Höchst realisiert wird. Ab 2023 sollen hier pro Jahr bis zu 3.500 Tonnen synthetisches Kerosin und chemische Rohstoffe produziert werden, wobei Ineratec die technisch anspruchsvolle Infrastruktur des Industrieparks Höchst nutzt. In der Pionieranlage wird das Unternehmen das am Standort anfallende biogene Kohlendioxid (CO2) für die Produktion der synthetischen Kraftstoffe, sogenannter „e-Fuels“, verwenden. „Diese ermöglichen als Ersatz für Kraftstoffe und Chemikalien fossilen Ursprungs die Realisierung klimaneutraler Mobilitätskonzepte insbesondere für die Luft- und Schifffahrt“, erklärte Tim Böltken. red