Am Abend des 12. Juni ist Dieter Pörtner unerwartet gestorben. Viele Worte hat er um sein hohes Engagement für die Gemeinde nie gemacht: er hat hingeschaut und zugepackt.
Niemand kannte den Bau der Johanneskirche so genau, wie Dieter Pörtner. Als gelernter Schlosser in der Hoechst AG hatte er für alles Handwerkliche einen guten Blick. Zahlreiche kleinere Reparaturen rund um die Kirche hat er ohne Aufhebens selbst erledigt, ehe der Schaden groß und sichtbar wurde.
Als gewähltes Mitglied des Verwaltungsrates (1984-2017) hat er sich um die Handwerker und die korrekte Umsetzung der Arbeitsaufträge gekümmert. In diese Zeit fielen Renovierungs-, Sanierungs- und Umbauarbeiten in und um die Kirche, im Alten Pfarrhaus und im Gemeindehaus, nicht zu vergessen die Räumlichkeiten der Kindertagesstätte. Dafür ist er 2011 durch das Bistum Limburg geehrt worden.
Auch in der Liturgie stand er nie im Vordergrund, doch ohne sein Tun wäre ganz Vieles nicht möglich gewesen oder es hätte an dem gefehlt, woran die Gemeinde besonders viel Freude hat: Viele Jahre übernahm Dieter Pörtner in Ferien- und Urlaubszeiten ehrenamtlich den Küsterdienst und den Schließdienst für die Kirche, damit diese tagsüber geöffnet sein kann. Vor der Umstellung auf Gas war die Ölbestellung für die Zentralheizung seine Aufgabe.
Von Kindheit an war Dieter Pörtner Messdiener. Im Erwachsenenalter hat er gemeinsam mit Heinz Edelmann, Günther Frenzel und Rudolf Reiter diesen Dienst ausgeübt, vor allem wenn werktags an Hochfesten keine Kinder oder Jugendlichen da waren. Wenn die Adventszeit nahte, stand jährlich das Auswählen, Abholen, Aufstellen und Schmücken des Weihnachtsbaums mit Rudi Klungler und der Aufbau der Weihnachtskrippe mit seinem Sohn Andreas an. Für den heutigen Ort hat er den Unterbau der Krippenlandschaft geschweißt. An Fronleichnam baute er – lange Jahre auf der Jost’schen Wiese – die Altarinsel auf und kümmerte sich um den Aufbau des Gemeindefestes, später war er einer der vier Träger des Himmels beim Fronleichnamszug vom Victor-Gollancz-Haus nach St. Johannes.
Gemeinsam mit seiner Frau Lilo und weiteren Aktiven kümmerte er sich um Ausflüge, Themenabende und die jährlichen Agapefeiern des Familienkreises sowie die mehrtägigen Reisen der Senioren, denn eine noch so schöne inhaltliche Planung braucht realistische Umsetzung, unter anderem durch viel Geduld bei Vorfahrten und Probeessen. Bei Seniorennachmittagen und auch zu Gottesdiensten übernahm er lange Jahre den Fahrdienst und brachte auch vertauschte Mäntel wieder an den richtigen Ort. Besondere Freude bereitete ihm die Johanniter-Fastnacht, er war ruhender Pol des „5½er-Rats“, und beim Auf- und Abbau der Bühne und der Dekoration immer zur Stelle. Durch sein Engagement im Festausschuss hat Dieter Pörtner gemeinsam mit vielen anderen die Voraussetzungen für frohe Gemeindefeste geschaffen.
Von einem Dienst wussten nur wenige Gemeindemitglieder, von seiner treuen Sorge um die Priestergräber. Er pflegte die Gräber und stellte bei Fest- und Gedenktagen dort Grablichter für Pfarrer Emil Siering (Friedhof Kurmainzer Straße), Pfarrer Rudolph Nolte und Pfarrer Friedrich Bertram (Friedhof Sossenheimer Weg) auf. red