Infraserv-Geschäftsführer Dr. Joachim Kreysing hat am Montag vergangener Woche ein neues Feuerlöschboot an Dr. Thorsten Peine, stellvertretender Leiter der Werkfeuerwehr Infraserv Höchst, übergeben. Neun Meter lang, 2,70 Meter breit, 400 PS stark und ausgestattet mit modernster Technik verstärkt das Feuerlöschboot die Werkfeuerwehr des Industrieparks Höchst.
Infraserv Höchst investiert mit der Beschaffung in das Feuerlöschboot und einen neuen Schiffsanleger insgesamt 480.000 Euro in die Sicherheit des Chemie- und Pharmastandortes.„Sicherheit hat für uns im Industriepark Höchst oberste Priorität. Deshalb ist uns auch die Ausstattung unserer Werkfeuerwehr sehr wichtig“, sagte Dr. Joachim Kreysing. Er betonte, dass die Leistungsfähigkeit der Notfallorganisation nicht zuletzt auf der funktionierenden Kooperation der Standortgesellschaften basiert. Sein Dank galt auch den Organisationseinheiten der öffentlichen Gefahrenabwehr, da die gute Zusammenarbeit mit den Feuerwehren und der Polizei enorm wichtig sei. „Ich wünsche der Julietta ein in Bezug auf die realen Notfälle möglichst ruhiges und ähnlich langes Einsatz-Dasein wie dem Vorgänger-Boot, das ja 60 Jahre bei uns im Dienst war“, meinte der Infraserv-Geschäftsführer.
„Das neue Feuerlöschboot ist auf die geänderten Einsatzanforderungen unserer Werkfeuerwehr auf dem Main perfekt abgestimmt“, sagte Thorsten Peine. Das neue Boot sei zwar kleiner als das alte Feuerlöschboot „Hoechst“, aber auch deutlich wendiger und einfacher zu steuern. Während die „Hoechst“ vor mehr als 60 Jahren als Eisbrecher konzipiert wurde, wird „Julietta“ überwiegend zur Rettung Ertrinkender oder der Abwehr von Umweltgefahren zum Einsatz kommen, beispielsweise beim Legen einer Ölsperre.
Den ersten Einsatz hat das neue Feurlöschboot bereits erfolgreich absolviert. Als Anfang März ein Auto im Main bei Höchst versank, wurde auch das neue Feuerlöschboot der Werkfeuerwehr Infraserv Höchst alarmiert. Mittels Sonartechnik wurde der Flussgrund nach dem Pkw abgesucht. Ausgestattet ist das neue Boot auch mit einer Bugklappe. Darüber können Menschen aus dem Main gerettet oder Taucher zu Wasser gelassen werden.
Natürlich wird das Feuerlöschboot auch seinem Namen gerecht: Mittels Tragkraftspritze kann aus dem Main Wasser angesaugt und über einen Wasserwerfer mit 1.500 Litern pro Minute abgegeben werden. An den Werfer kann ein Schaumrohr angebaut werden, um Schaummittel zur Brandbekämpfung einzusetzen. Pumpe und Wasserwerfer können von der Kabine aus gesteuert werden, in der für die dreiköpfige Besatzung bei starker Rauchentwicklung oder einer Gefahrstoffwolke eine separate Atemluftversorgung zur Verfügung steht.
Das Feuerlöschboot der Baureihe Faster 73CAT hat bereits eine lange Reise hinter sich. Es stammt aus Finnland und wurde in der Werft NordlandHansa in Rostock ausgebaut, bevor es per Lkw-Sattelzug den Weg nach Höchst zurücklegte. Die sechs Schiffsführer und die Wachabteilungen der Werkfeuerwehr haben bereits die erforderlichen Schulungen durchlaufen, die für den Umgang mit dem neuen Löschboot erforderlich sind.
Als Standortbetreibergesellschaft ist Infraserv Höchst für die Notfallorganisation im Industriepark Höchst verantwortlich, einem Forschungs- und Produktionsstandort von rund 90 Chemie- und Pharmaunternehmen mit 22.000 Mitarbeitern. Der Main durchfließt das 4,6 Quadratkilometer große Areal im Frankfurter Westen. Zur Gefahrenabwehrorganisation im Industriepark Höchst gehört auch die Infraserv-Werkfeuerwehr, die jeden Ort im Industriepark Höchst von einer der beiden Feuerwachen aus innerhalb von fünf Minuten erreicht. Die rund 130 Feuerwehrleute sind speziell für die Brandschutz-Anforderungen im Chemie- und Pharma-Umfeld qualifiziert und mit knapp 40 Fahrzeugen, die zum Teil über Spezialausrüstung verfügen, bestens ausgestattet. red