Jürgen Vormann, seit 2004 Vorsitzender der Geschäftsführung von Infraserv Höchst, der Betreibergesellschaft des Industrieparks, wird das Unternehmen zum Jahresende verlassen. Der 59-Jährige hat seinen Vertrag im vergangenen Jahr auf eigenen Wunsch nur bis Ende 2022 verlängert.
„Ich habe mich nach langer, reiflicher Überlegung Anfang des vergangenen Jahres entschieden, diesen Schritt zu gehen. Das Jahr 2022 ist ein guter Zeitpunkt, für das Unternehmen und auch für mich persönlich“, erklärt Jürgen Vormann. Nach 18 Jahren an der Spitze eines Unternehmens laufe man Gefahr, sich selbst und die eigenen Entscheidungen nicht mehr so intensiv wie nötig zu hinterfragen, erforderliche Weichenstellungen zunehmend auf der Basis eigener Erfahrungen zu treffen und dadurch Trends und neuen Entwicklungen nicht mehr mit der Aufgeschlossenheit zu begegnen, die notwendig wäre, begründet Jürgen Vormann seine Entscheidung.
Vor diesem Hintergrund sieht Vormann einen guten Zeitpunkt gekommen, um durch einen Wechsel an der Unternehmensspitze neue Impulse von außen für die Infraserv Höchst zu ermöglichen. Gleichzeitig gewährleiste Dr. Joachim Kreysing in der Geschäftsführung der Infraserv Höchst das notwendige Maß an Kontinuität und Stabilität. „Die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Joachim Kreysing gibt mir die Sicherheit, das Unternehmen mit einem guten Gefühl verlassen zu können“, sagt Jürgen Vormann. Er selbst konkretisiert derzeit seine Zukunftspläne. „Der Zeitpunkt des Abschieds ist auch für mich persönlich gut gewählt, denn ich sehe für mich die Möglichkeit, mit einem höheren Maß an Selbstbestimmung noch einmal etwas Neues zu tun. Ich will kein „more of the same“, aber ich werde mich auch nicht komplett in den Ruhestand verabschieden“, erklärt Jürgen Vormann.
Rita Bürger, als Geschäftsführerin bei Celanese auch Mitglied der Geschäftsführung der Infraserv Verwaltungsgesellschaft, bedauert die Entscheidung von Jürgen Vormann: „Er hat großen Anteil an der Erfolgsgeschichte von Infraserv Höchst. Er hat das Unternehmen wesentlich geprägt und zu einem hocheffizienten, innovativen Industrie-Dienstleister gemacht. Damit hat Jürgen Vormann auch die erfolgreiche Entwicklung des Industrieparks Höchst maßgeblich beeinflusst, der im internationalen Vergleich eine Spitzenposition einnimmt.“ Die Infraserv Verwaltungsgesellschaft wird die zum Jahreswechsel vakante Geschäftsführer-Position neu besetzen.
Jürgen Vormann stammt aus dem westfälischen Münster. Nach der Ausbildung zum Industriekaufmann und dem Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Westfälischen-Wilhelms-Universität Münster begann er seine berufliche Laufbahn im Jahr 1990 in der damaligen Hoechst AG. Nach deren Umstrukturierung wurde Jürgen Vormann ab 1997 bei der Celanese Chemicals Europe GmbH kaufmännischer Geschäftsführer und Arbeitsdirektor. 2004 übernahm Jürgen Vormann den Vorsitz der Geschäftsführung bei Infraserv Höchst, der auch die Infraserv-Gesellschaften in Wiesbaden und Gendorf sowie die Yncoris, Betreibergesellschaft des Industrieparks Knapsack, zugeordnet sind.
Die Infraserv Höchst-Gruppe beschäftigt rund 2.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie 178 Auszubildende. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete die Infraserv Höchst-Gruppe rund 1,3 Milliarden Euro Umsatz – ein Rekordwert in der 25-jährigen Unternehmensgeschichte.
Jürgen Vormann ist Mitglied im Vorstand des Bundesarbeitgeberverbandes Chemie (BAVC), Mitglied im Vorstand des Hessischen Chemie-Arbeitgeberverbandes HessenChemie und Vorsitzender der Fachvereinigung Chemieparks im Verband der Chemischen Industrie (VCI). Er gehört der Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main an und ist Vorsitzender des dortigen Industrieausschusses. Darüber hinaus engagiert er sich im Frankfurter Stadtteil Höchst als stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums und gleichzeitig als interimistisch amtierender Vorsitzender des Vorstands der Stiftergemeinschaft Justinuskirche sowie stellvertretender Vorsitzender der Initiative Pro Höchst.
Jürgen Vormann ist verheiratet und Vater zweier Töchter. red