Am Abend des diesjährigen Weltfrühgeborenen-Tages am morgigen Mittwoch, 17. November, wird die Justinuskirche in lila Licht getaucht.
Der Grund ist die weltweite Aktion „Purple für Preemies“ (Lila für Frühgeborene). Möglich macht dies eine Initiative des Nachsorgeteams „Rückenwind“ am Klinikum Frankfurt Höchst, die der Ortsbeirat 6, die Frankfurter Volksbank sowie weitere Vereine und Unternehmen unterstützen.
„Da leider auch in diesem Jahr die traditionelle Zusammenkunft mit Eltern von Frühchen im Klinikum nicht umsetzbar ist, wollen wir mit der Aktion ein für alle sichtbares Zeichen für die Versorgung von Frühgeborenen setzen“, erklärt Evelyne Koch, Kinderkrankenschwester auf der Kinder-Intensiv-Station und Case Managerin im Team Rückenwind. Bis etwa 22 Uhr wird die Justinuskirche, eines der ältesten Bauwerke der Stadt mit ihrer unverkennbaren Kulisse hoch über dem Main, lila angestrahlt. Ehemalige Frühchen und ihre Eltern sind eingeladen, ab 18 Uhr am Justinusplatz vorbei zu schauen und den Platz um die Kirche mit ihren Laternen gemeinsam noch heller zu machen. Aber auch an die Frühchen in der Kinderklinik selbst wird an diesem Tag besonders gedacht. Ihre Eltern erhalten kleine Päckchen mit einem Lila-Lätzchen „Frühstart 2021“ sowie besonderen Pflegeprodukte.
Eines von zehn Neugeborenen in Deutschland ist ein Frühchen. Als Frühgeburt zählen Babys, die vor Vollendung der 37. Schwangerschaftswoche (SSW) geboren werden. Als Perinatalzentrum Level I bietet das Klinikum Frankfurt Höchst die Sicherheit der höchsten Versorgungsstufe für alle Risikogeburten bis hin zu den kleinsten Frühgeborenen mit einem Geburtsgewicht unter 500 Gramm. Die Neonatologie verfügt über mehr als 60 Betten für kranke Früh- und Neugeborene einschließlich zwölf Beatmungsplätzen auf der Intensivstation. Pro Jahr werden etwa 700 kranke Früh- und Neugeborene hier betreut. Laut Focus-Listen gehört die Klinik im Bereich der Frühgeborenen zu den führenden in Deutschland.
Die Idee zur Beleuchtung von exponierten Gebäuden auf der ganzen Welt stammt ursprünglich von der amerikanischen Organisation March of Dimes und erfreut sich eines immer größer werdenden Zuspruchs. Im Frankfurter Westen erstrahlte 2020 auf Initiative der Kinderklinik bereits das Alte Höchster Schloss in der Farbe Lila, um auf die besonderen Bedarfe der Frühgeborenen aufmerksam zu machen.
Laut Weltgesundheitsorganisation stellt Frühgeburt die Haupttodesursache bei Kindern unter fünf Jahren dar. Um Frühgeborenen und ihren Familien eine Stimme zu geben, hat die European Foundation for the Care of Newborn Infants (EFCNI) bereits 2008 den Welt- Frühgeborenen-Tag ins Leben gerufen, der jährlich am 17. November gefeiert wird. EFCNI vereint als europäische Stiftung Eltern, medizinische Experten verschiedener Disziplinen, Wissenschaftler, Politiker und weitere Akteure mit dem gemeinsamen Ziel, den Gesundheitszustand dieser Patientengruppe zu verbessern und auf die besonderen Herausforderungen von Frühgeborenen und ihren Familien aufmerksam zu machen. red