Fachgerechte Abfallentsorgung steht heute höher im Kurs denn je. In den meisten Haushalten fallen regelmäßig Dinge an, die in grauen, gelben, grünen oder braunen Tonnen nichts zu suchen haben. Seit dem vergangenen Sommer wird der neue Wertstoffhof der FES von Bürgerinnen und Bürgern der westlichen Stadtteile rege genutzt.
An erster Stelle standen bis vor kurzem noch die Gartenbetreiber mit ihrem Grünschnitt. Nun haben die Herbstwinde ihre Arbeit weitestgehend erledigt und das Herbstlaub wird fast nonstop angefahren. Bis zu drei Kubikmeter „Grünzeug“ kann ein Hobbygärtner pro Tag in dem riesigen Container loswerden. Hoch erfreut über das Angebot, mit diversen Abfällen bis zu 45 Stationen anfahren zu können, sind aber auch Gewerbetreibende und all diejenigen, die privat basteln, bauen oder renovieren.
„Sogar Bauschutt nehmen sie hier“, staunt ein Besucher aus Unterliederbach, den die Gebühr, die er für die Entsorgung seiner ausrangierten Badewanne entrichten muss, nicht weiter stört. Aus Sossenheim gesellt sich eine Toilettenschüssel dazu, die noch wenige Monate zuvor für ihre Entsorgung bis nach Kalbach-Riedberg gereist wäre.
„Hoffentlich landen solche Artikel künftig nicht mehr in den Gebüschen unseres Grüngürtels“, zeigt sich ein weiterer Frankfurter optimistisch, der an diesem Tag gleich mehrere Container auf dem 5.000 Quadratmeter großen Areal anfährt. In seinem Kofferraum befinden sich einige leere Farbeimer, eine defekte Schreibtischlampe sowie die Reste der alten CD-Sammlung seiner Tochter. „Sie hat mir auch schnell noch die gesammelten leeren Batterien unseres Haushaltes mitgegeben“, verrät der pflichtbewusste Papa, der nach Sichtung der vielen Entsorgungsmöglichkeiten plant, demnächst noch eine Kiste voller Akten aus seinem Archiv zur Vernichtung zu bringen.
Das Thema Entsorgung von Batterien liegt auch dem Werkstoffhofleiter Christopher Pitsch am Herzen. Man könne gar nicht oft genug darauf hinweisen, betont er, dass Batterien keinesfalls im Hausmüll entsorgt werden dürfen. Vor allem bei Lithium-Ionen-Batterien, die heute in vielen Geräten – vom Handy bis zum Elektronikspielzeug – Verwendung finden, bestehe höchste Explosions- und Brandgefahr, wenn sie beschädigt sind oder auch nur stark erhitzt werden. „Diese Brände wirken sich besonders fatal aus“, appelliert er an die Nutzer dieser häufig unterschätzten Alltagshelfer. Im Wertstoffhof der FES ist man für solche gefährlichen Abfälle gerüstet.
Klar, dass eine solche Vielfalt organisiert werden muss. Jedes Fahrzeug, das die Rampe zu den großen Containern ansteuert, meldet am Eingang seine Ladung und wird entsprechend eingewiesen. Den meisten Besuchern gefällt es, dass sie dann ihre Abfälle loswerden können, ohne von eiligen Zeitgenossen bedrängt zu werden. Das kunterbunte Gewirr, das vor allem an Samstagen im alten Wertstoff an der Breuerwiesenstraße gelegentlich entstand, gehört nun der Vergangenheit an. Deshalb sollte man sich durch die – manchmal recht langen – Autoschlangen in Richtung Höchster Stadtpark nicht abschrecken lassen. Meist geht es recht zügig voran. Nur wer zu Fuß kommen möchte, wird vorerst um Geduld gebeten – am besten bis die Baustelle auf dem Gelände beendet ist. Dann wird es auch sichere Lösungen für Anlieferer ohne Auto geben. Das einzige Manko, das vor allem nicht sehr groß gewachsene Nutzer empfinden, sind die relativ hohen Geländer vor den Containern, über die man Grünschnitt und anderes hieven muss. Diese sind jedoch den Sicherheitsvorschriften geschuldet und durchaus sinnvoll. mi