Höfe und Gärten stehen in diesem Jahr Corona-bedingt im Mittelpunkt des Designparcours. Der agile Höchster Peter Abel nutzt diesen Anlass, um seine weithin begehrten Küchenmesserchen, im Volksmund „Kneipcher“ genannt, nochmals an Frau und Mann zu bringen.
In Höchst hört man es gar nicht gerne, dass Peter Abel zum Jahresende seinen Rückzug aus der Messerschmiede und -schleiferei in der Bolongarostraße 162 plant. „Irgendwann muss Schluss sein“, erklärt der vielseitig engagierte Höchster diese Entscheidung. Die Werkstatt wird weiterhin sein Refugium bleiben, aber seiner Rolle als Opa möchte Peter Abel eben auch gerecht werden.
Seit einem guten halben Jahrhundert praktiziert er nun sein Handwerk und ist auch als „Scharfmacher“ für alles was eine Klinge hat, äußerst gefragt. Ein besonderes Steckenpferd sind seine Küchenkneipchen, von denen so manches seinen Weg selbst über den großen Teich gefunden haben soll. „Vor allem zum Schneiden von Tomaten sind sie unschlagbar“, wirbt Peter Abel für seine kleinen Kundenmagnete.
Zum Schlossfest und beim alljährlichen Weihnachtsmarkt fanden die Messerchen, versehen mit der Silhouette des Höchster Schlosses, ständig neue Liebhaber und brachten durch ihren Verkauf dem Erhalt von so manchem Höchster Kleinod Unterstützung.
Peter Abel ist ein großer Kenner und Liebhaber von allem, was Höchst an historischen Relikten aufzuweisen hat. Als zweiter Vorsitzender des Vereins für Geschichte und Altertumskunde Frankfurt-Höchst hat Peter Abel natürlich auch den passenden Ort gewählt, an dem er seine Kneipchen am Sonntag, 28. August, beim 16. Höchster Designerparcours anbieten wird: der Garten des Zollturmes, der seit 1899 als Vereinshaus fungiert.
Dort können Interessierte von 12 bis 20 Uhr auch die alte Grenzsteinsammlung und die Nassauische Grenzsäule besichtigen – und natürlich die originalen barocken Sandsteinfiguren aus dem Bolongarogarten. Dazu gehört auch die Sphinx, deren Restaurierung der Verkaufserlös der letzten Kneipchen ermöglichen soll. mi