Wie nicht anders zu erwarten, breitet sich auch in Frankfurt die sogenannte Delta-Variante von SARS-CoV-2 aus. Seit der ersten Dokumentation in der 16. Kalenderwoche sind 55 Fälle dieser Variante in Frankfurt nachgewiesen worden, von denen 32 mittlerweile genesen sind.
Da in den letzten Wochen deutschlandweit und auch in Frankfurt in zunehmendem Umfang Proben spezifisch auf die Delta-Variante hin untersucht wurden, ist ein Teil des aktuell beobachteten Anstiegs auf die vermehrte Untersuchung auf die Variante zurückzuführen.
In einer Klasse einer Frankfurter Grundschule veranlasste das Gesundheitsamt Anfang Juni zur Abklärung mehrerer positiver Schnelltests PCR-Testungen, die den Verdacht auf eine SARS-CoV-2-Infektion bestätigten. Daraufhin ist der Präsenzunterricht in dieser Klasse ausgesetzt und tägliche Antigen-Schnelltests in der Schule veranlasst worden. Einzelfälle konnten auch in anderen Schulklassen entdeckt werden. Weitergehende Untersuchungen wiesen vier Fälle der Delta-Variante nach. Bis zum 16. Juni sind dem Gesundheitsamt insgesamt 18 Fälle von SARS-CoV-2 bekannt, von denen einige familiär verbunden waren. Es wurden die üblichen Quarantänemaßnahmen ergriffen. Am 17. Juni initiierte das Gesundheitsamt an der Schule eine Reihentestung mit Sequenzierung positiver PCR-Ergebnisse.
Von 156 Tests fielen nur vier positiv aus. Ob auch in diesen Fällen die Delta-Variante vorliegt, ist noch unklar.
Um den Ausbruch weiter aufzuklären, werden nachträglich im familiären Umfeld erkrankte Personen auf die Delta-Variante untersucht. In welchem Umfang die Infektionen in der Schule oder außerhalb davon stattgefunden haben, lässt sich noch nicht abschließend beurteilen. Die niedrige Zahl von vier Folgeinfektionen unter 156 Getesteten spricht für eine Schutzwirkung der Masken, die konsequent im Unterricht getragen wurden.
„Die Maskenpflicht in Schulen sollte angesichts der erhöhten Übertragbarkeit der Delta-Variante nur mit Zurückhaltung und nicht allgemein gelockert werden“, lautet die infektiologische Einschätzung von Dr. Peter Tinnemann, dem Leiter des Frankfurter Gesundheitsamtes. red