Das Klinikum Frankfurt Höchst hält seit Kurzem ein zweites ECMO-Gerät – eine Art künstliche Lunge – zur Versorgung schwer herz- und lungenkranker Patienten bereit. Bei der sogenannten extrakorporalen Membranoxygenisierung (ECMO) übernimmt eine Maschine vorübergehend die Funktion der Lunge und versorgt den Körper mit Sauerstoff.
Sauerstoffarmes, kohlendioxidreiches Blut wird dabei aus dem Körper in die ECMO-Maschine gepumpt, vom Kohlendioxid befreit und mit Sauerstoff angereichert. Anschließend wird das „frische” Blut in den Körper zurückgeleitet. Durch diese Entlastung hat die Lunge die Möglichkeit, sich wieder zu erholen. Gerade in der aktuellen Corona- Pandemie müssen ECMO-Geräte zur Behandlung Schwersterkrankter auf der Intensivstation eingesetzt werden. Doch auch bei anderen Erkrankungen kann die ECMO Leben retten.
„Unsere Spezialisten im ECMO-Zentrum helfen schwer herz- und lungenkranken Patienten. Wesentlich für den Einsatz dieser invasiven Technik ist die Einbindung in umfassende Behandlungsstrukturen mit hoher Qualität. Da die ECMO auch technisch aufwändig ist, qualifizieren wir regelmäßig unsere Pflegekräfte, Ärzte und weitere Gesundheitsberufe, um eine bestmögliche Behandlung für betroffene Patienten sicherzustellen.
Mit der ECMO-Therapie helfen wir Patienten mit Lungenversagen die mit herkömmlichen Beatmungstechniken nicht ausreichend zu behandeln sind“, berichtet Dr. med. Daniel Bock, Oberarzt der internistischen Intensivstation. Auch bei kritischen Herzerkrankungen kommt diese Technik zum Einsatz. Neben der Unterstützung der Lungenfunktion kann die ECMO-Therapie ebenso die Kreislauffunktion stützen, zum Beispiel im Rahmen eines Schocks bei schwerem Herzinfarkt. Prof. Dr. med. Ulrich Hink, Chefarzt der Klinik für Kardiologie, konservative Intensivmedizin, Angiologie, erklärt: „Durch die ECMO-Behandlung ist vorübergehend eine komplette Herz-, Kreislauf- und Lungenunterstützung möglich.“
Die Anschaffung des zweiten ECMO-Gerätes hat aktuell eine besondere Relevanz bei der intensivmedizinischen Versorgung von COVID-19-Patienten. Bei schwersten Verläufen der COVID-19-Erkrankung stellt die ECMO-Therapie die letzte Möglichkeit dar, um den Patienten noch mit ausreichend Sauerstoff zu versorgen.
Neben der genannten ECMO-Therapie stehen im Klinikum Frankfurt Höchst weitere komplexe Verfahren zur Unterstützung der Pumpfunktion des Herzens zur Verfügung, die sogenannte Impella-Pumpen. Die Impella wird im Herzkatheterlabor bei Patienten mit drohendem oder bereits bestehendem Pumpversagen des Herzens mittels Kathetertechnik eingeführt und kann bis zu 3,5 Liter Blut pro Minute durch den Körper befördern und damit Notfallsituationen überbrücken.
Die Intensivstation und das Herzkatheterlabor des Klinikums Frankfurt Höchst bieten mit ECMO und Impella Spezial-Verfahren für die Versorgung von schwerst lungen- sowie herzkranken Patienten an – und dies rund um die Uhr. „Diese modernen Therapie-Konzepte stellen eine enorme Verbesserung im Rettungswesen und der Intensivmedizin dar und ermöglichen auch die Übernahme dieser Patienten aus anderen Kliniken“, ergänzt Prof. Dr. med. Daniel Chappell, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin, Notfallmedizin, Schmerztherapie. red