Zwei Monate nach Beginn der Impfkampagne Ende Dezember hat Frankfurt das erste große Ziel erreicht: die Frankfurter Alten- und Pflegeeinrichtungen sind bis auf wenige Ausnahmen mit der ersten Impfung versorgt – und damit die am stärksten durch Corona gefährdete Gruppe.
Bislang haben in Frankfurt über 3.800 der rund 4.800 Bewohner der Senioreneinrichtungen den schützenden Pieks erhalten – das entspricht einer Impfquote von 80 Prozent. Und: mehr als 2.500 Mitarbeitende wurden geimpft, über 2.800 Personen verfügen nach Zweitimpfung bereits über den vollen Impfschutz. Bis Ende März sollen auch die Zweitimpfungen abgeschlossen sein.
Das Impfangebot in den Einrichtungen wurde sowohl von Bewohnern als auch vom Personal gut angenommen. Oberbürgermeister Peter Feldmann sagt: „Dieser erste Meilenstein ist ein Licht am Ende des Tunnels. Dass viele Menschen in unseren Heimen dem Virus teils schutzlos ausgeliefert waren, hat mich tief betroffen gemacht. Jedes verlorene Leben ist eines zu viel. Ich freue mich für die Bewohner der Einrichtungen. Die Impfung schenkt ein Stück Normalität.“ „Dieser Impferfolg rettet Leben“, meint Gesundheitsdezernent Stefan Majer.
Das Team Alten- und Pflegeheime des Gesundheitsamtes ist seit dem 27. Dezember vergangenen Jahres auch federführend bei der Koordinierung der Impfungen in den Einrichtungen durch die mobilen Teams tätig. Seit über einem Jahr betreibt das Gesundheitsamt zusätzlich zur routinemäßigen hygienefachlichen Betreuung, Überwachung und Schulung der Altenheime, ein kontinuierliches Ausbruchsmanagement und unterstützt die Heime bei den Corona-Infektionsschutzmaßnahmen.
Gesundheitsdezernent Stefan Majer lobt die unermüdliche Arbeit der Mitarbeitenden im Gesundheitsamt: „Beim Team Alten- und Pflegeheime bin ich beeindruckt, was die Mitarbeitenden alles möglich machen. Es arbeiten alle seit über einem Jahr bis an die Grenzen ihrer Kräfte und nicht selten auch darüber hinaus. Bei der Koordinierung der Einsätze der Impfteams und der Zuteilung der Impfdosen zeigen sie jeden Tag Flexibilität, Kreativität und Verlässlichkeit. Und das immer mit dem Ziel, so schnell und effizient wie möglich allen besonders Gefährdeten eine Impfung zukommen zu lassen und damit den Betroffenen wieder ein halbwegs normales Sozialleben zu ermöglichen.“
Mehrere mobile Impfteams des Arbeiter-Samariter-Bundes, des Malteser Hilfsdienstes und der Johanniter-Unfall-Hilfe sind laut dem Oberbürgermeister vom Gesundheitsamt beauftragt und täglich in Frankfurt unterwegs, um die stationären Alten- und Pflegeeinrichtungen aufzusuchen. Über 180 Vor-Ort-Termine hätten die Teams bereits wahrgenommen. Die Einrichtungen würden auch mehrfach besucht, damit wirklich alle Impfwilligen erreicht werden können.
Für Heime, die aktuell von Covid 19-Ausbrüchen betroffen sind und in denen derzeit nicht geimpft werden kann, gibt es die Möglichkeit der Nachimpfung. Dies gilt auch für neue Bewohner oder Personen, die zum Zeitpunkt der Impfung beispielsweise wegen eines Krankenhausaufenthaltes nicht in der Einrichtung waren. Hier hat das Gesundheitsamt ein Konzept entwickelt, mit dem Bedarfe für Nachimpfungen ermittelt und schnell an das Gesundheitsamt gemeldet werden können. Die Impfberechtigten können weiterhin durch die mobilen Teams oder im Impfzentrum geimpft werden. So soll sichergestellt werden, dass keine neuen Infektionen in die Einrichtungen getragen werden.
Auf Wunsch und wenn die Kapazitäten vorhanden sind, veranlasst das Gesundheitsamt nach Vereinbarung auch Impfungen in Seniorenwohnanlagen oder Einrichtungen des betreuten Wohnens durch die mobilen Teams. Für Bewohner, die mobil sind, besteht selbstverständlich weiterhin die Möglichkeit, sich im Impfzentrum impfen zu lassen. Diese Option wird und wurde von vielen der Senioren bereits genutzt.
Auch für das Personal von ambulanten Pflegediensten hat das Gesundheitsamt bereits verschiedene Optionen für deren zügige Impfung entwickelt. Impftermine können für das Impfzentrum ausgemacht werden oder bei weiteren assoziierten Partnern, beispielsweise in Krankenhäusern.
Die epidemiologische Gesamtentwicklung in Verbindung mit den Schutzmaßnahmen in den Heimen zusammen mit der steigenden Zahl der Impfungen zeigen nachhaltige Wirkung: Die Infektionszahlen in den Alten- und Pflegeheimen sinken stetig.
Eine weitere zentrale Säule der Schutzstrategie für Alten- und Pflegeheimen sind regelmäßigen Testungen sowohl der Bewohner sowie der Mitarbeitenden als auch der Besucher. Die Unterstützung durch die Bundeswehr bei den Testungen des Personals und der Besucher seit Mitte Februar ist hierbei eine wichtige Stütze.
Dr. Katrin Steul, zuständig für das Team Alten- und Pflegeheime im Gesundheitsamt, sagt: „Schon seit Beginn der Pandemie sind die Alten- und Pflegeheime besonders von den Auswirkungen der Pandemie und den Maßnahmen betroffen. Mit hohem Einsatz und in vielen Fällen mit ausgeprägter Eigenverantwortlichkeit haben sie es geschafft, ihre Hygienekonzepte anzupassen und umfangreiche Maßnahmen wie Teststrategien zu entwickeln.“
Für Oberbürgermeister Peter Feldmann und Gesundheitsdezernent Stefan Majer stellt vor allem die professionelle und engagierte Zusammenarbeit der vielen verschiedenen Beteiligten aus Gesundheits- und Sozialamt, den Trägerorganisationen der Heime sowie der Hilfsorganisationen und der Bundeswehr eine herausragende Leistung dar: „Unser Dank und unsere Anerkennung gilt all jenen, die sich mit großem Engagement und hoher Kompetenz in den Schutz der Personen, die am Gefährdetsten sind, einbringen.“ red