Im Westen Frankfurts ist sie eine bekannte musikalische Größe und hat sich gleichzeitig mit ihrem sozialem Engagement in die Herzen vieler Menschen aller Altersgruppen gespielt: Dafür haben der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier und der Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann Gunhild Dörholt jetzt mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen ausgezeichnet.
Am Montag (7. September) wurde Gunhild Dörholt die Auszeichnung von Frankfurts Oberbürgermeister persönlich in der Paulskirche verliehen. Wie viel heiterer sind doch gleich die Menschen, wenn sie auf Festen, Veranstaltungen und Konzerten von fröhlicher Musik unterhalten werden. Um dieses Wohlgefühl hat sich im westlichen Frankfurter Umfeld die Trompeterin Gunhild Dörholt aus Unterliederbach verdient gemacht. Insofern freut nicht nur sie sich über den Ehrenbrief des Landes Hessen, sondern nicht minder die Schar ihrer Fans.
Begonnen hatte sie mit ihrer Musik im zarten Teenageralter, und zwar im Posaunenchor Unterliederbach. Schon damals half sie, übrigens bis heute, auch stets beim Posaunenchor Höchst aus, wenn Not am Mann war. Dazu gehört beispielsweise der regelmäßige Auftritt beim weihnachtlichen Turmblasen auf dem Alten Schloss in Höchst, das sie seit Jahrzehnten mitgestaltet.
Während ihres Mathematikstudiums wechselte sie dann in den Musikverein Unterliederbach und spielte dort gleich in drei Formationen: im Blasorchester Hoechst, in der Bigband Hoechst und in der Gruppe „Die Unterliederbacher“, die sich der volkstümlichen Musik verschrieben hat. In der Adventszeit trifft man sie im Quartett der „Unterliederbacher Weihnachtsbläser“, das mit seinen Nikolausmänteln bekleidet auf Weihnachtsmärkten und -feiern für besinnliche Stimmung sorgt. Ihre glockenreinen Trompetenklänge verzaubern die Zuhörer, speziell bei ihren Solis.
Gunhild Dörholt gab auch – ehrenamtlich –Trompetenunterricht für jugendliche Bläser und ging in Schulen, wo sie auf heitere Weise dem potenziellen Musikernachwuchs die Liebe zur Blasmusik näherbrachte: Die einen durften versuchen, der Trompete Töne zu entlocken, andere taten dies mit Gießkanne, Schlauch und Mundstück, und alle hatten ihren Spaß dabei.
Musikauftritte bringen aber nicht nur Spaß mit sich, sondern auch eine ganze Menge organisatorischer Arbeit. Vorstandsarbeit gehört genauso zu ihrer Passion wie das Entlocken schöner Töne aus dem Instrument. Seit ihrem Studium ist Gunhild Dörholt – mit kurzer Unterbrechung – Vorstandsmitglied im Musikverein Unterliederbach, mal als Beisitzerin, später als stellvertretende Vorsitzende und seit 2005 bis heute als Schriftführerin.
„Mit ihrer engagierten Arbeit trägt sie wesentlich dazu bei, dass im Frankfurter Westen die traditionelle und moderne Orchestermusik gepflegt werden und das Orchester mit seinen Auftritten zum Gelingen der Gesellschaft beitragen kann“, heißt es im Antrag zur Verleihung des Ehrenbriefs. „Auch im Orchester, das im Schwerpunkt bei Vereins- und Kirchenfesten auftritt und Konzerte gibt, ist sie als erste Trompeterin seit über 25 Jahren eine tragende Säule“, bescheinigte der erste Vorsitzende des Vereins, Saxophonist Franz Lindenthal.
Gunhild Dörholt gibt das Kompliment zurück: „Wenn ich nicht die Unterstützung von Musikern wie Franz Lindental, Manfred Schreiber, Karl Barnekow, Frank Jäger und vielen anderen gehabt hätte, wäre mein musikalischer Weg wohl etwas holpriger verlaufen.“ red