„Wir müssen am kommenden Montag, wenn die ersten Kinder wieder in die Schule gehen, in Frankfurt einen obligatorischen Nasen- und Mundschutz in öffentlichen Verkehrsmitteln und beim Einkaufen einführen. Ein einfacher Mundschutz oder auch ein Schal sind ausreichend“, sagen Oberbürgermeister Peter Feldmann und Gesundheitsdezernent Stefan Majer.
„Wir gehen davon aus, dass spätestens nächste Woche die Stadt wieder voller wird und wir deshalb um zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen nicht herumkommen. Nach dem Lockdown haben wir jetzt erste Erfolge im Kampf gegen das Corona-Virus erzielt, dies dürfen wir jetzt nicht aufs Spiel setzen.“
Aus diesem Grund appellierten Peter Feldmann und Stefan Majer dringend an das Land und die Region, diesen Weg mitzugehen. Der Oberbürgermeister mahnt Geduld an: „Es gelten weiter das Abstandsgebot und die Hygieneregeln. Wir dürfen jetzt nicht nach den ersten Lockerungsmaßnahmen in unserer Aufmerksamkeit nachlassen.“ Der Mund- und Nasenschutz sei ein weiterer Schritt, um wieder ein Stück Normalität herzustellen. Andere Maßnahmen wie beispielsweise eine freiwillige Corona-App mit der Infektionsketten wieder unterbrochen werden könnten, seien in Zukunft sicherlich auch noch nötig.“
Gesundheitsdezernent Stefan Majer wies darauf hin, dass bereits sowohl die Bundesregierung als auch das Land Hessen eine dringende Empfehlung zum Tragen einer Maske herausgegeben haben. „Wir gehen jetzt einen notwendigen Schritt weiter, denn Frankfurt hat in Hessen eine Sonderposition. Wir wissen aber auch, dass die Bürger von uns erwarten, dass es keine Insellösungen gibt. Deshalb muss es uns gelingen, mit der Region und dem Land eine gemeinsame Lösung hinzubekommen. Wir haben hier große Pendlerströme und die Geschäfte, beispielsweise auf der Zeil, ziehen viele Menschen aus dem ganzen Rhein-Main-Gebiet an. Das müssen wir in unseren Überlegungen berücksichtigen. Dort, wo es schwierig ist, das Abstandsgebot einzuhalten, muss ein Mundschutz getragen werden.“
Oberbürgermeister und Gesundheitsdezernent haben großes Vertrauen in die Bevölkerung, dass sie diese Entscheidung mitträgt. Schon bisher habe sie dies mit großer Disziplin getan. Deshalb werde vorläufig auf Kontrollen verzichtet. In den Geschäften müssen ohnehin die Betreiber darauf achten, dass die Kundschaft einen Mundschutz trägt. „Wir wissen, dass wir noch längere Zeit mit diesem Virus leben müssen. Erst wenn es Behandlungsmethoden oder einen Impfschutz gibt, können wir auf die Vorsichtsmaßnahmen verzichten“, erklärt Peter Feldmann.
Falls das Land und die Kommunalen Verbände nicht bereit wären, diesem Weg zu folgen, erklärten die Vertreter der Stadt Frankfurt, dass sie notfalls im Interesse der Kunden des Einzelhandels, der Verkehrsteilnehmer und der Bevölkerung insgesamt, eigenständig handeln müssten. „Wir wollen alles dafür tun, dass die Infektionen weiter eingedämmt werden und damit eine nachhaltige Basis für künftige Lockerungen geschaffen wird“, erklärten Peter Feldmann und Stefan Majer abschließend. red