Die Arbeitsgruppe „AG Geschichte und Erinnerung. Initiative zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus“ lädt im Rahmen ihres Programms zum Gedenken an den Novemberpogrom 1938 zu mehreren Gedenkveranstaltungen ein.
Die aktuelle Situation in Deutschland und Europa macht es der AG Geschichte und Erinnerung zufolge mehr als notwendig, sich mit dem Politischen Geschehen in der Zeit des Nationalsozialismus zu beschäftigen und zu verhindern, dass Menschen diskriminiert und verfolgt werden. „Wir alle wollen in einem Land leben, in dem es keinen Rassismus gibt, in dem niemand Diskriminierung erfährt und dem es innere Verpflichtung ist, sich der NS-Verbrechen und der Judenverfolgung zu erinnern. Das muss uns allen bleibende Mahnung sein“, meint Stadtverordnete Petra Scharf.
Deshalb finden im Rahmen des Programms zum Gedenken an den Novemberpogrom 1938 verschiedene Veranstaltungen statt. Am Montag, 28. Oktober, lädt das Neue Theater Höchst um 19 Uhr zum Theater „Möchten Sie Ihren Vater wirklich in den Papierkorb verschieben?“ Von Cornelia Niemann mit Musik von Martin Lejeune ein. In dem Stück geht es um ganz unpolitische, alltägliche Liebesbriefe, die Cornelia Niemanns Vater ihrer Mutter während des Zweiten Weltkriegs schrieb. Die Lücken füllt ein Buch über Hans Frank, Kriegsverbrecher und Chef ihres Vaters am „Institut für Deutsche Ostarbeit“ in Krakau. „Was war das für ein Institut? Was hat mein Vater da gemacht? Ich habe ihn nie kennengelernt.“ Cornelia Niemanns Spurensuche ist der rote Faden dieser Collage aus Dokumentar-Theater, Krimi und Videos mit Frankfurter Schülern.
Am Samstag, 2. November, findet ein Rundgang zu Stolpersteinen und anderen Orten des Gedenkens statt. Treffpunkt ist um 14 Uhr am Südausgang des Bahnhofs Höchst. Mario Gesiarz erzählt am Montag, 4. November, um 19 Uhr eine Höchster Familiengeschichte aus dem Widerstand „Die Schuhmanns“ in der Senioren-Initiative-Höchst in der Gebeschusstraße.
Zu einer großen Gedenkveranstaltung „Zusammenstehen – nicht spalten“ lädt die Arbeitsgruppe am Samstag, 9. November, um 18 Uhr auf dem Ettinghausenplatz ein. Es spricht Harpreet Cholia, Vorsitzende des Hessischen Flüchtlingsrates. Schüler der Leibnizschule begleiten die Veranstaltung musikalisch.
Das Filmforum Höchst zeigt am Sonntag, 10. November, um 19 Uhr den Film „Zuflucht“ von Ethan Bensinger. In dem Dokumentarfilm geht es um Geschichten der Heimbewohner im Selfhelp Home in Chicago, die vor allem aus Deutschland, Österreich und derTschechoslowakei kamen. Die Erzählungen beginnen mit der schrittweisen Diskriminierung und dem Ausschluss aus der Gesellschaft seit 1933. Ethan Bensinger wird auch anwesend sein. red