Noch ist der Bolongaro-Palast eine große Baustelle. Doch die Sanierung des denkmalgeschützten Baus in Höchst schreitet voran – und mit ihr die Pläne für ein neues Museum.
Ideen, wie ein Museum einmal aussehen könnte, haben Oberbürgermeister Peter Feldmann und Kulturdezernentin Ina Hartwig am Dienstag vergangener Woche vorgestellt. „Der Bolongaropalast soll ein lebendiges Haus für alle Bürger sein“, sagt Peter Feldmann. „Ich bin sehr froh, dass die einst in Planungswerkstätten erarbeiteten Ideen nun gemeinsam mit dem Kultur- und Museumsverein Bolongaro und dem Historischen Museum verwirklicht werden können.“ Das Museum sei eine Einladung nicht nur für die Höchster, es werde weit über den Stadtteil hinausstrahlen. „Im Fokus wird die Vermittlung von Geschichte stehen – an einem geschichtsträchtigen Ort und für ein breites Publikum: Von Heimatbegeisterten bis zu unseren Schülern“, fügt das Frankfurter Stadtoberhaupt hinzu.
Geplant ist, das Porzellanmuseum – eine Dependance des Historischen Museums in Höchst – aus dem Kronberger Haus in den Bolongaropalast zu verlegen. Kulturdezernentin Ina Hartwig sagte hierzu: „Die Zusammenlegung von Porzellan- und Bürgermuseum bietet die einzigartige Chance, nicht nur die Porzellansammlung neu zu präsentieren, sondern auch das vom Kultur- und Museumsverein Bolongaro erarbeitete Konzept für ein Museum Bolongaro in enger Zusammenarbeit mit dem Historischen Museum zu verwirklichen. Ich bin froh, dass sich Historisches Museum und Museumsverein dazu bereit erklären, ein gemeinsames Ausstellungskonzept zu entwickeln.“
Träger des geplanten Museums im Bolongaropalast soll das Historische Museum sein. Dessen Leiter, Jan Gerchow, ist davon überzeugt, dass das neue Porzellanmuseum viel attraktiver werden wird, für die Bürger sowie für Touristen: „Wir können diesen Teil der Höchster Geschichte im Zusammenhang mit der Historie der westlichen Stadtteile präsentieren. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit dem Verein.“
Der Kultur- und Museumsverein Bolongaro hat vor gut einem Jahr sein Konzept der Öffentlichkeit präsentiert. „Das Museum Bolongaro soll ein kultureller Ort für die Höchster Geschichte und die erlebte Gegenwart mit einem Blick in die Zukunft sein“, sagt Markus Grossbach, Vorsitzender des Kultur- und Museumsvereins. Es werde unter anderem zeigen, wie Höchst und die westlichen Stadtteile von Frankfurt für die seit Jahrhunderten zugewanderte Bevölkerung zur „Heimat“ werden konnten. Leitlinie für die Gründung des Museumsvereins sei Hilmar Hoffmanns Schlagwort „Kultur für alle“ gewesen.
Das Museum soll nach der Fertigstellung des Bolongaropalastes spätestens 2022 eröffnet werden. Über die Zukunft des Kronberger Hauses ist noch nicht entschieden. red