Glaubt man den Filmemacherinnen Uschi Madeisky und Dagmar Margotsdotter, leben die wirklich freien Frauen in einem Landstrich im Süden von China, in dem sich das Matriarchat durchgesetzt hat. Im westlich geprägten Deutschland herrscht für das weibliche Geschlecht dagegen Knechtschaft, wie die aufgeregten Debatten zum internationalen Frauentag und zum so genannten „Equal Pay Day“ zeigten. Und dann ist da auch noch die Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, nach der deutsche Männer auch im 21. Jahrhundert immer noch deutlich weniger Zeit mit putzen, waschen und bügeln verbringen als Frauen.
Man muss allerdings kein Macho sein um zu erkennen, dass es wahrscheinlich nirgendwo in China freier zugeht als in Deutschland. Außerdem sollte Wirtschaftsforschern bekannt sein, dass auch in Ehen das Prinzip der Arbeitsteilung funktionieren kann, so dass ihre vielzitierte Frauen-putzen-mehr-Statistik nichts über die Gleichberechtigung aussagt. Im Gegenteil: Es ist grob frauenfeindlich, den Grad der Emanzipation daran zu messen, wie lange eine Frau den Staubsauger in der Hand hält. Da sind wir wirklich schon ein ganzes Stück weiter.